29.12.2022 12:49 Uhr

Theater in Paris: "Schwalbenkönig" Neymar fliegt und flieht

Neymar flog nach einer billigen Schwalbe vom Platz
Neymar flog nach einer billigen Schwalbe vom Platz

Lionel Messi urlaubt, Kylian Mbappé trifft und Neymar sorgt mit einer Schwalbe für neue Schlagzeilen: Beim Königsklassen-Gegner des FC Bayern München geht es mal wieder rund.

Vom großen Auftritt seines Teamkollegen Kylian Mbappé bekam "Schwalbenkönig" Neymar nichts mehr mit. Als der WM-Toptorschütze für Paris Saint-Germain in den Schlusssekunden mal wieder in die Rolle des gefeierten Helden schlüpfte, hatte der brasilianische Star-Angreifer das Prinzenparkstadion schon völlig frustriert verlassen.

Zwei gelbe Karten binnen zwei Minuten, Platzverweis nach dem Versuch, einen Elfmeter zu schinden: Der Neustart nach dem bitteren WM-Flop geriet für Neymar zur nächsten Katastrophe.

Neymar bedient wieder einmal alle Klischees

Zwar feierte sein Team dank eines verwandelten Mbappé-Strafstoßes in der sechsten Minute der Nachspielzeit gegen Racing Straßburg mit 2:1 (1:0) den 14. Sieg im 16. Ligaspiel und festigte seine Tabellenführung.

Doch Neymar bekleidete keine drei Wochen nach dem tragischen Viertelfinal-K.o. gegen Kroatien (2:4 im Elfmeterschießen), Brasiliens erneut geplatztem Traum vom "Hexa", dem ersehnten sechsten WM-Titel, einmal mehr die tragische Figur des großen Verlierers.

Erst traf er in einem Zweikampf mit der Hand unglücklich das Gesicht seines Gegenspielers Adrien Thomasson, wenige Augenblicke später sank er ohne gegnerischen Kontakt im Strafraum der Gäste filmreif zu Boden - und sah dafür beim Stand von 1:1 völlig zurecht Gelb-Rot (62.).

Neymars Landsmann Marquinhos hatte Paris zunächst in Führung gebracht (14.) und nach dem Seitenwechsel mit einem Eigentor für den Ausgleich gesorgt (51.) - ehe Mbappé sein Team am Ende doch noch jubeln ließ.

Mbappé kümmert Neymars Schwalbenblackout wenig

Lionel Messi bekam das neueste Drama bei Bayern Münchens Achtelfinalgegner in der Champions League nur aus der Ferne mit, der Weltmeister verfolgte das "Theater" seines Teams am Fernseher. Noch bis Anfang Januar weilt der argentinische WM-Champion im Sonderurlaub.

Mbappé kümmerte Neymars peinlicher Schwalbenblackout übrigens wenig. Nur zehn Tage nach dem verlorenen WM-Finale blieb er in der Schlussphase cool und sicherte seinem Klub den Sieg gegen den Abstiegskandidaten.

Er werde das Scheitern bei der WM "nie verdauen", sagte der Ausnahmestürmer hinterher, doch über den Dreier sei er "sehr, sehr glücklich". Wenn man von einer Situation zurückkomme, "wie ich sie bei der WM erlebt habe, ist es immer herzerwärmend zu wissen, nach Hause zu kommen. Es macht dich sehr glücklich." Über Neymar verlor Mbappé kein Wort.

Am Neujahrstag geht die Terminhatz für Mbappé und Co. weiter. Im Spitzenspiel beim Tabellenzweiten RC Lens muss der Tabellenführer weiterhin ohne Messi auskommen. Und nun auch ohne Neymar.