04.01.2023 08:07 Uhr

Ex-BVB-Star trifft - und fliegt vom Platz

Marc Bartra (r.) war bis 2018 für den BVB aktiv
Marc Bartra (r.) war bis 2018 für den BVB aktiv

Viele bekannte Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: ein ehemaliger Stürmer von Eintracht Frankfurt als Derby-Held, ein Ex-Profi des BVB, der mit einem Tor und einem Platzverweis für Aufsehen sorgt und ein Transferflop von Borussia Mönchengladbach auf dem Weg zum Meistertitel.

In den letzten Jahren hatte sich Joselu insbesondere als Wandervogel einen Namen gemacht. Für zehn verschiedene Vereine schnürte der 32-Jährige bislang seine Fußballschuhe. 

Mit der TSG 1899 Hoffenheim, Eintracht Frankfurt und Hannover 96 sind auch drei Bundesligisten darunter. Besonders bei den Adlerträgern konnte der kopfballstarke Mittelstürmer mit neun Treffern in 24 Spielen überzeugen.

Seit Sommer knipst Joselu für Espanyol Barcelona - und das überaus erfolgreich. In 15 Spielen netzte der Mittelstürmer bereits achtmal ein. Sein wohl wichtigstes Tor für den abstiegsbedrohten Klub erzielte er aber wohl am Samstag.

Espanyol war bei zu Gast beim FC Barcelona. In einem hektischen Spiel, in dem es zwölf Gelbe und zwei Gelb-Rote Karten regnete, lag Barca lange in Führung. Doch dann schlug die Stunde von Joselu.

Erst setzte sich der vierfache Nationalspieler artistisch gegen drei Gegenspieler durch, bevor er durch einen Tritt in die Hacke im Strafraum zu Fall gebracht wurde - Elfmeter! Diesen schnappte sich Joselu anschließend einfach selbst und verwandelte gegen Marc-Andre ter Stegen souverän zum Endstand von 1:1 in die Mitte. Dabei sollte es auch bis zum Spielende bleiben.

Nach dem Spiel zeigte sich der Derbyheld überaus glücklich. "Dieses Gefühl ist sehr gut nach den Erlebnissen des letzten Tages. Wir wussten, dass es schwierig sein würde, etwas Positives mitzunehmen. Wir haben für alle gekämpft, die nicht mit dem Espanyol-Trikot ins Stadion gelassen wurden", erklärte er in einer Medienrunde.

Hintergrund: Der FC Barcelona hatte vor dem Derby das Tragen von Kleidung in Farbe des Stadtrivalen untersagt und entsprechend gekleidete Zuschauern den Zutritt zum Stadion untersagt.

Ehemaliger BVB-Star trifft und fliegt vom Platz

Einen Treffer konnte auch der ehemalige BVB-Star Marc Bartra erzielen, es sollte jedoch das einzige positive Erlebnisse für den Innenverteidiger bei der 1:4-Klatsche von Trabzonspor gegen Abstiegskandidat Karagümrük bleiben.

Der aus der Jugend des FC Barcelona stammende Spanier blickt bereits auf eine bewegte Karriere zurück. Fünf Meistertitel und zwei Erfolge in der Champions League durfte Bartra mit dem spanischen Klub bejubeln, bevor es ihn 2016 als Hoffnungsträger nach Dortmund zog. Dort entwickelte er sich schnell zum Stammspieler.

Bei dem schockierenden Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus im April 2017 erlitt Bartra eine schwerwiegende Fraktur am Arm, die ihn weit zurück warf und in Folge dessen er im Trikot der Schwarz-Gelben nie zurück zu seiner alten Form fand. 

2018 folgte der Schritt zurück in seine Heimat, wo er bis zum zurückliegenden Sommer für Betis Sevilla auflief, bevor er zu Trabzonspor in die SüperLig wechselte.

Aus der Mannschaft des auf Rang fünf liegenden Traditionsklubs ist der 31-Jährige mittlerweile eigentlich nichtmehr  wegzudenken. Doch in den kommenden Spielen wird sein Team ohne den Abwehrchef auskommen müssen.

Denn am vergangenen Spieltag sah der 14-fache Nationalspieler die Rote Karte. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit rutschte Bartra als letzter Mann entscheidend aus. Um ein sicheres Gegentor zu verhindern, wusste sich der ehemalige Bundesliga-Star nicht anders zu helfen und zog beim Stand von 1:2 die Notbremse.

Auch das Tor zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich, den Bartra aus wenigen Metern kurios per Brust erzielte, konnte den rabenschwarzen Tages des Innenverteidigers nicht vergessen machen. Nach dem Wegfall des Defensiv-Stabilisators brach Trabzonspor ein und kassierte in der zweiten Halbzeit noch die Gegentore drei und vier.

Sein Trainer Abdullah Avci war nach dem Spiel ebenfalls alles andere als zufrieden und kritisierte seinen Routinier. für dessen Material-Wahl. "Du wärmst dich auf vor dem Spiel. Wenn es rutschig ist und man als Spieler 8 bis 10 Paar zur Verfügung hat, dann sollte man die richtigen wählen", polterte der Coach in Richtung Bartra.

Gladbach-Flop leitet Wende ein

Deutlich erfolgreicher verlief der Sonntag von Matthew Leckie. Der australische WM-Fahrer ist mit seinem Klub Melbourne City auf dem besten Weg zur zweiten Meisterschaft der Vereinsgeschichte, auch wenn die Saison erst im Oktober begann.

Bereits seit Sommer 2021 schnürt der 31-Jährige die Schuhe wieder in seiner Heimat, nachdem er 2011 nach Deutschland wechselte. Nachdem ihm in Gladbach der Durchbruch misslang, gelang er über Stationen beim FSV Frankfurt und dem FC Ingolstadt zu Hertha BSC. Auf insgesamt 230 Spiele in der 1. und 2. Bundesliga schaut der flinke Flügelspieler zurück.

Seine Qualitäten stellt Leckie nun in seiner Heimatstadt unter Beweis. Mit Melbourne City ist der ehemalige Gladbacher derzeit souveräner Tabellenführer. Mit einem Spiel weniger als seine Verfolger hat der Club aus dem Süden Australiens bereits vier Punkte Vorsprung.

Einen großen Anteil daran hat auch Stammspieler Leckie, der beim 3:1-Erfolg gegen Wellington Phoenix für den Wendepunkt im Spiel sorgte. Der Außenseiter ging bereits in der 16. Minute in Führung. Nur zwei Minuten später gelang dem ehemaligen Bundesliga-Star der Ausgleich.

Nach einer mustergültigen Flanke von der rechten Seite setzte sich der kleine Linksaußen im Kopfballduell durch und den Ball platziert ins rechte untere Eck. 

Leckies Ausgleich sollten noch zwei weitere Treffer folgen, die der ehemalige Stürmer von Darmstadt 98, Jamie MacLaren, erzielen konnte.

Jannis Bartling