05.01.2023 10:41 Uhr

BVB-Profi in irren Erpressungs-Skandal verwickelt

BVB-Profi Giovanni Reyna ist in einen Erpressungs-Skandal verwickelt
BVB-Profi Giovanni Reyna ist in einen Erpressungs-Skandal verwickelt

Der US-amerikanische Fußball-Verband befindet sich derzeit in Aufruhe. Nachdem bekannt wurde, dass Trainer Gregg Berhalter seine Frau in der Vergangenheit körperlich attackiert hat, sorgt nun ein Erpressungs-Skandal für Wirbel. Mittendrin: BVB-Profi Giovanni Reyna.

Rückblick zur Weltmeisterschaft in Katar: Bei dem Turnier im Wüstenstaat war Reyna beinahe aus dem Kader der USA geflogen. Trainer Berhalter hatte ernsthaft in Erwägung gezogen, die WM-Nominierung wenige Tage vor dem Turnier wieder rückgängig zu machen, berichteten "MLS Soccer" und "The Athletic".

Das Trainerteam soll dem BVB-Profi laut Angaben von "ESPN" vorgeworfen haben, in der Vorbereitung zu wenig Einsatz und Motivation gezeigt zu haben. 

Wegen einer Entschuldigung vor der gesamten Mannschaft durfte der 20-Jährige aber doch im Team bleiben.

Reyna selbst hatte sich zuvor "äußerst überrascht" und enttäuscht davon gezeigt, dass offenbar Interna aus dem US-Nationalteam an die Öffentlichkeit gelangt sind.

"Bei dieser letzten Weltmeisterschaft hatten wir einen Spieler, der auf und neben dem Platz die Erwartungen eindeutig nicht erfüllt hat. Als Mitarbeiter saßen wir stundenlang zusammen und überlegten, was wir mit diesem Spieler machen würden. Wir waren bereit, ein Flugticket nach Hause zu buchen, so extrem war es", hatte US-Coach Gregg Berhalter gesagt, ohne den Namen des Spielers zu nennen.

Erpressten Reynas Eltern Gregg Berhalter?

"ESPN" enthüllt nun neue Details zum Fast-Rauswurf Reynas. Demnach sollen sich die Eltern des BVB-Profis persönlich an den US-Verband gewandt haben, nachdem ihrem Sohn die Rolle als Ersatzspieler in Aussicht gestellt worden sei.

Dabei sollen Claudio und Danielle Reyna gedroht haben, schwere Vorwürfe gegen Berhalter öffentlich zu machen.

Dem Bericht zufolge haben die beiden ihre Drohungen nach dem WM-Aus der USA umgesetzt und einem Mitarbeiter des US-Verbandes am Telefon mitgeteilt, dass Berhalter in der Vergangenheit häusliche Gewalt ausübte.

Mittlerweile ermittelt der Verband gegen Berhalter wegen einer lange zurückliegenden körperlichen Attacke gegen dessen heutige Ehefrau Rosalind. Von den Vorwürfen hatte der Verband nach eigenen Angaben erst am 11. Dezember erfahren und eine Kanzlei mit der Durchführung einer unabhängigen Untersuchung beauftragt. Als Interimscoach wurde am Mittwoch Anthony Hudson ernannt.

Berhalter räumt häusliche Gewalt ein

Bereits am Dienstag bezog Berhalter zu den Vorwürfen Stellung. "Während der Weltmeisterschaft kontaktierte eine Person U.S. Soccer und sagte, dass sie Informationen über mich hätte, die mich 'zu Fall bringen'’ würden - ein offensichtlicher Versuch, etwas sehr Persönliches, das lange zurückliegt, zu nutzen, um das Ende meiner Beziehung zu U.S. Soccer herbeizuführen", schrieb er bei Twitter.

Der 49-Jährige räumte ein: "Im Herbst 1991 lernte ich meine Seelenverwandte kennen. Ich war gerade 18 Jahre alt geworden und studierte im ersten Semester, als ich Rosalind kennenlernte. Eines Abends hatten Rosalind und ich einen heftigen Streit, der sich draußen fortsetzte, während wir in einer örtlichen Bar etwas tranken. Es wurde handgreiflich und ich trat ihr gegen die Beine."

Trotz des Vorfalls sind Gregg und Rosalind verheiratet und haben vier Kinder.

Auch Reynas Mutter, die mit Berhalters Frau während des Vorfalls in einer College-Mannschaft spielte, äußerte sich. "Ohne ins Detail zu gehen, spielen die Aussagen von gestern die Misshandlung in der fraglichen Nacht deutlich herunter", griff sie Berhalter an.

Rosalind Berhalter sei ihre Mitbewohnerin, Mannschaftskameradin und beste Freundin gewesen. "Ich habe sie durch das folgende Trauma hindurch unterstützt", so Danielle.

Die 49-Jährige schoss weiter gegen Gregg Berhalter: "Es hat lange gedauert, bis ich Gregg verzeihen und ihn akzeptieren konnte, aber ich habe hart daran gearbeitet, ihm Gnade zu gewähren, und habe schließlich beide und ihre Kinder zu einem wichtigen Teil meines Familienlebens gemacht. Ich hätte mir gewünscht und erwartet, dass er Gio die gleiche Gnade entgegenbringt. Deshalb ist die jetzige Situation so verletzend und hart."