18.01.2023 09:21 Uhr

HSV-Präsident Jansen: "Dann ziehe ich die Konsequenzen"

Die Tage von Marcel Jansen als HSV-Präsident könnten gezählt sein
Die Tage von Marcel Jansen als HSV-Präsident könnten gezählt sein

Beim HSV steht Präsident Marcell Jansen in der Kritik, eine Abwahl bei der Mitgliederversammlung am Samstag ist nicht unwahrscheinlich. In einem Interview verriet der Ex-Profi jetzt, unter welchen Bedingungen er einen Rücktritt in Erwägung ziehen würde und warum er ein erneutes Kühne-Investment beim Hamburger SV kritisch sieht.

Beim Hamburger SV brennt mal wieder der Baum. Sportlich läuft es für den Tabellenzweiten der 2. Bundesliga zwar rund, hinter den Kulissen knatscht es beim ehemaligen Bundesliga-Dino aber gewaltig.

Im Mittelpunkt: Ex-HSV-Profi Marcell Jansen, der inzwischen als ehrenamtlicher Präsident tätig ist. Doch seine Tage als Vereinsoberhaupt könnten bereits wieder gezählt sein. Bei der am Samstag stattfindenden Mitgliederversammlung stehen zwei Abwahlanträge auf dem Programm, die mit einer Zweidrittelmehrheit beschlossen werden könnten.

Jansen selbst glaubt aber, dass es dazu nicht kommt, wie er der "Sport Bild" verriet, schob aber direkt hinterher: "Falls mehr als 50 Prozent der Mitglieder für meine Abwahl stimmen, bin ich nicht mehr der richtige Mann für diesen Posten. Dann ziehe ich die Konsequenzen."

Er würde den Job zwar gerne weitermachen, aber "es geht hier nicht um mich, es geht um viel mehr: Es geht um den HSV", betonte Jansen.

HSV-Präsident sieht Kühne-Offerte "sehr kritisch"

Zudem erneuerte der deutsche Meister von 2008 im Gespräch mit der Sportzeitschrift seine Kritik an einer 120-Millionen-Euro-Offerte von Großaktionär Klaus-Michael Kühne. Dieser hatte den Verein bereits in der Vergangenheit mehrfach mit finanziellen Mitteln gestärkt und will mit einem neuerlichen Angebot mehr Macht in der Klubführung übernehmen.

"Dass Herr Kühne dem HSV helfen möchte, ist erst einmal ein gutes Zeichen. Aber den Weg über die Öffentlichkeit zu wählen, um ein 120-Millionen-Angebot zu platzieren, anstatt sich auf operativer Ebene zusammenzusetzen, sehe ich sehr kritisch", betonte Jansen.

Doch nicht nur die Beziehung des HSV-Präsidenten zu dem milliardenschwären Investor soll belastet sein. Auch das Verhältnis zu Sportvorstand Jonas Boldt sei gestört, wie die "Bild" im Dezember berichtete. Doch davon wollte der 37-Jährige nicht wissen.

"Aus meiner Sicht ist das Verhältnis sehr gut und sehr professionell. Jonas Boldt ist der richtige Mann, um den Weg der Kontinuität zu gehen und zu verantworten", stellte Jansen klar.