25.01.2023 08:52 Uhr

Schalke-Kapitän mit klaren Worten: "Desolat von allen"

Danny Latza (2.v.r.) ging mit dem FC Schalke 04 gegen RB Leipzig bitterböse unter
Danny Latza (2.v.r.) ging mit dem FC Schalke 04 gegen RB Leipzig bitterböse unter

Wie gerne würde Danny Latza seinen FC Schalke 04 als Kapitän aus der schweren Ergebniskrise aus der Bundesliga führen. Am Dienstagabend erhielt der gebürtige Gelsenkirchener im Heimspiel gegen RB Leipzig eine neue Bewährungschance, stand zum dritten Mal in dieser Saison in der S04-Startelf. Beim 1:6 seiner Farben gegen die Roten Bullen ging Latza aber sang- und klanglos mit unter und zeigte sich im Anschluss entsprechend frustriert. 

Nachdem der Mittelfeldspieler bei seinem zweiten Einsatz über 90 Minuten in der laufenden Bundesliga-Saison gegen RB Leipzig heftige Prügel bezogen hatte, redete Latza nach Spielende gar nicht erst drum herum.

"Es war heute desolat von allen", übte er kollektive Kritik an sich und seinen Mannschaftskollegen. "Wir haben die direkten Duelle immer verloren, so gut wie keine Zweikämpfe gewonnen. Wir sind komplett geschwommen", wurde der in der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" zitiert.

Tatsächlich waren die Schalker vor heimischer Kulisse dem Gast aus Sachsen in allen Belangen unterlegen, bisweilen sogar hoffnungslos. RB Leipzig lief mehr als der FC Schalke (118,3 gegenüber 116,0 Kilometer Laufleistung), gewann 53,8 Prozent der Zweikämpfe und hatte 55,3 Prozent Ballbesitz.

Die Roten Bullen schossen mehr als doppelt so häufig auf des Gegners Tor (21:9), brachten mehr Pässe an den Mann (84,3 Prozent zu 80,5 Prozent) und leisteten sich weniger Fouls (12:15). 

Reis stellt Schalkes Bundesliga-Tauglichkeit infrage

Statistische Werte, die die allgemeine Beobachtung in der Veltins Arena nur bestätigten, dass der FC Schalke auf eigenem Geläuf vollkommen chancenlos gegen den Champions-League-Teilnehmer war: "Wir haben wirklich alles vermissen lassen. Das, was wir uns vorgenommen haben, hat nicht geklappt", so der S04-Spielführer weiter.

Auch einfachste Absprachen hätten laut Latzas Aussage nicht funktioniert: "Teilweise wussten wir gar nicht, wer welchen Gegenspieler hat."

Eine Offenbarung, die vor allem Cheftrainer Thomas Reis zu denken geben dürfte. Dieser hatte nach der Heimklatsche öffentlich die Bundesliga-Tauglichkeit seiner Mannen infrage gestellt: "Wenn man die Zweikämpfe nicht annimmt und so spielt wie heute, haben wir nichts in der Bundesliga verloren. Wir sind viel zu viel zurückgewichen."