Stevens schlägt Alarm: "So hat Schalke keine Chance"

Gehen beim FC Schalke 04 schon nach der Hinrunde die Lichter aus? Mit lediglich neun Punkten aus 17 Bundesligaspielen startet das Tabellenschlusslicht in die zweite Saisonhälfte. Knappen-Legende Huub Stevens macht sich große Sorgen.
Vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Köln sucht der FC Schalke verzweifelt nach Mutmachern für die kommenden Wochen. Die ersten beiden Partien des neuen Jahres taugten nicht dazu.
Gegen Eintracht Frankfurt (0:3) und RB Leipzig (1:6) setzte es für die Königsblauen deutliche Pleiten, vor allem gegen die Sachsen enttäuschte das Team komplett.
Schalkes Jahrhunderttrainer Huub Stevens rätselt über die zwei Gesichter der Knappen. "Gegen Frankfurt hat mir die Mannschaft gefallen, das hätte ihr Vertrauen geben sollen. Gegen Leipzig hat sie aber viel zu wenig gezeigt", erklärte der Niederländer im Interview mit dem "Express".
Stevens legte nach: "So hat Schalke keine Chance, in der Liga zu bleiben. Da waren keine Zweikämpfe, keine Ordnung, kein Aufbäumen zu sehen."
"Fahrstuhl-Klub" FC Schalke 04? Huub Stevens besorgt
Nichtsdestotrotz hat der 69-Jährige nach eigener Aussage "immer noch ein wenig Hoffnung, dass der Abstieg nicht schon besiegelt ist". Optimistisch stimmt ihn die Arbeit des Trainers.
"Thomas Reis kann das noch hinkriegen. Er hatte die Mannschaft eigentlich stabilisiert – bis zum Leipzig-Spiel. Thomas hat schon in Bochum gute Arbeit geleistet", hob Stevens hervor.
Allerdings werde die "Aufgabe groß", stellte der Kultcoach klar: "Schalke wusste, dass die Saison als Aufsteiger nicht einfach wird. Jetzt kann man nur hoffen, dass sie kein Fahrstuhl-Klub werden."
Huub Stevens erlebt FC Schalke 04 "willenlos"
Stevens hofft, dass die Fans das Team so lange wie möglich unterstützen und die Stimmung nicht kippt. Erste Abnutzungserscheinungen seien aber sichtbar.
"Gegen Leipzig war das Stadion ja schon nach der Halbzeitpause halb leer. Natürlich waren die Fans enttäuscht. Wenn sich die Mannschaft so willenlos präsentiert, dann geht ihnen das unter die Haut. Die Fans fühlten sich von den Spielern im Stich gelassen. Sie leben für den Verein, sehen dann solch eine Leistung und gehen deshalb früher nach Hause", zeigte der Altmeister Verständnis für die Massenflucht am Dienstag.
Jetzt müsse sich die Mannschaft gegen Köln "zumindest wehren", forderte Stevens.