28.01.2023 19:08 Uhr

Scharfe Kritik an Salihamidzic: "Das ist sehr persönlich"

Kritik an Sportvorstand Hasan Salihamidzic vom FC Bayern
Kritik an Sportvorstand Hasan Salihamidzic vom FC Bayern

Sportvorstand Hasan Salihamidzic vom FC Bayern bekommt nach seiner öffentlichen Kritik an Nationalspieler Serge Gnabry Gegenwind zu spüren.

Am Rande des Bundesliga-Spitzenspiels gegen Eintracht Frankfurt am Samstag äußerte "Sky"-Expertin Tabea Kemme deutliche Kritik am früheren Profi des deutschen Rekordmeisters.

Dieser hatte Gnabrys viel diskutierten Ausflug zur Fashion Week in Paris am vergangenen Wochenende als "amateurhaft" bezeichnet und erklärt: "Das ist genau das, was ich nicht mag. Das ist nicht Bayern München, irgendwo rumzuturnen, wenn man einen freien Tag hat. Da gilt es sich auszuruhen, um dann beim nächsten Spiel Gas geben zu können."

Gnabry war zwischen dem Auswärtsspiel bei RB Leipzig und dem Duell gegen den 1. FC Köln in der englischen Woche in die französische Hauptstadt gereist. Beide Partien endeten 1:1. Gnabrys Leistungen dabei waren überschaubar.

Serge Gnabrys Ausflug "nicht amateurhaft"?

Kemme stellte sich dennoch hinter den Offensivakteur. "Das ist nicht amateurhaft. Auf dieser Ebene von amateurhaftem Verhalten zu reden, das ist schon sehr persönlich", sagte die Ex-Nationalspielern in Richtung Salihamidzic.

Sie konfrontierte auch Trainer Julian Nagelsmann mit ihrer meinungsstarken Sicht auf die Causa Gnabry. "Wenn die Mentalitäts- und Haltungsfrage aufkommt, anhand der ganzen Situation um Serge - warum schafft man dieses Momentum, auch durch die Aussagen des Sportdirektors, ihn reihenweise in die Pfanne zu hauen? Da fehlt mir die Verhandlungsgrundlage. Sich da so gegenüber einem Spieler ins Kreuz zu wagen - schwierig."

Nagelsmann erwiderte, sein Gespräch mit Gnabry sei "nicht dramatisch" gewesen. "Ich habe ihn auch nicht ins Eck gestellt."

FC Bayern: Oliver Kahn verteidigt Hasan Salihamidzic

Auch Vorstandschef Oliver Kahn sprach Kemme auf die ihre Ansicht nach deplatzierte Salihamidzic-Tirade an: "Ich finde es grundsätzlich eine absolut unsanfte Art, so etwas zu kommunizieren. Wenn mein Sportdirektor das gesagt hätte, wäre ich sofort in die Konfrontation gegangen, weil so etwas sagt man nicht nach außen."

Von Kahn kam ein ebenso deutlicher Konter: "Ich muss ehrlich sagen, ich sehe das komplett anders. Wir haben im deutschen Fußball eine der schwersten Situationen, die es je gab. Wir haben eine katastrophale WM gespielt. Wir haben den Spielern genug Urlaub gegeben, um erholt zurückzukommen. Jetzt erwarten wir Leistung, wir fordern diese Leistung ein. Hasan hat das gegenüber Serge deutlich zum Ausdruck gebracht."