31.01.2023 12:05 Uhr

Die Geschichte des "Unfair Play" im Sport - und was dagegen getan wird

Ein sportliches Ereignis stellt immer einen klar geregelten Wettkampf zwischen zwei Kontrahenten oder Teams dar. Zumindest sollte es das. In der Praxis wird der Gedanke des "Fair Play" leider nicht immer so ausgelebt, wie es sich Sportler und Fans wünschen.

Die Historie des Sports ist vollgefüllt mit Aktionen des "Unfair Play". Und diese entscheiden nicht nur über Sieg und Niederlage, sondern ziehen weite Kreise in alle Bereiche der Gesellschaft.

Der sportliche Gedanken und die harte Wirklichkeit

Was macht den sportlichen Wettkampf so einzigartig? Im Vergleich zum "echten Leben" folgt jede Disziplin klaren Regeln. Alle Teilnehmer an einem Sport-Event und die Zuschauer wissen genau, was erlaubt ist und was nicht. Der sportliche Gedanke, dass sich am Ende der Beste durchsetzt, wird leider nicht von allen Athleten befolgt. Gerade wenn es um viel Geld und Publicity geht, sollen Tricks und Kniffe für einen unerlaubten Vorteil sorgen.

Hierbei muss nicht gleich zum Doping und anderen radikalen Mitteln begriffen werden. Schon im kleinen Rahmen können unfaire Aktionen für minimale Vorteile sorgen, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Das geschickte Fallenlassen im Strafraum, um einen Elfmeter zu erhalten, ist eine von vielen Facetten. Selbst das vehemente Fordern einer Gelben Karte für den Gegner kann schon als "Unfair Play" gewertet werden.

Das Problem hierbei: Was einem einzelnen Spieler oder Team einmalig zum Vorteil verhilft, wirft im Extremfall ein schlechtes Bild auf die gesamte Sportart. Man denke nur an den Ruf, den der Radsport durch Dopingaffären oder der Boxsport durch die Entscheidung wenigster Punktrichter erhalten hat. Wenn Regeln und Entscheidungen für Sportler und Zuschauer nicht klar zu durchschauen sind, dürften die Professionalisierung und das fortschreitende, öffentliche Interesse leiden. Von der Gewinnung von Nachwuchssportlern ganz zu schweigen.

Unfair Play und Regeln - eine sonderbares Zusammenspiel

Ein unsportliches Verhalten ist auch ohne einen expliziten Regelverstoß denkbar. Genau dies macht den Bereich zu einer besonderen Grauzone für Sportler und Zuschauer. Ein "Unfair Play" ist etwas anderes als ein klarer Verstoß gegen die Regeln, die ein Schiedsrichter im Fußball oder einer anderen Sportart übersehen hat. Dennoch hängen Regeln und Unfair Play eng miteinander zusammen.

Regeln geben den klaren Rahmen vor, was auf dem Spielfeld erlaubt ist und was nicht. Unfair Play ist die Grauzone, die keinen Verstoß gegen die Regeln darstellt und dennoch, wie der Verstoß gegen ein ungeschriebenes Gesetz wirkt. Es ist ein "Gentleman's Agreement", das selbst in Spielerkreisen auf Kritik stößt, wenn ein bestimmter Spieler wieder und wieder durch Unfair Play auffällt.

Das Ziel dieser Aktionen ist klar: Sich oder seinem Team einen kleinen Vorteil zu verschaffen, ohne dass dies einen Verstoß gegen die offiziellen Regeln darstellt. Genau hierin liegt die Chance, gegen häufige Methoden des Unfair Play vorzugehen. Nicht nur im Fußball wird das Regelwerk stetig in Feinheiten angepasst, um aus kleinen Fehltritten einen echten Regelverstoß zu machen. Man denke nur an Gelbe und Rote Karten, die Spieler auf der Ersatzbank oder Trainer für den lautstarken Eingriff ins Spielgeschehen erhalten können. Vor 20 Jahren war dies noch nicht der Fall.

Von Doping bis Schmiergeldzahlungen - die zahlreichen Gesichter des Unfair Play

Vielleicht denkst du beim Thema Unfair Play alleine an Doping. Und ja: Die Liste an nicht erlaubten Mitteln, die leistungssteigernd wirken soll, ist lang und wird immer länger. Doch Unfair Play hat viele weitere Facetten, über die du dich als echter Sportfan garantiert aufregst, wenn diese deinen Sport in Verruf bringen. Hier nur einige Beispiele:

  • 1. Zeit schinden

Fast schon ein Klassiker ist das Zeit schinden im Fußball. Was sich in anderen Sportarten nicht lohnt, da die Uhr bei Unterbrechungen angehalten wird, ist gegen Ende spannender Fußball-Matches keine Seltenheit. Hier wird gerne mancher Krampf oder eine ernste Verletzung vorgetäuscht, nur damit die Uhr zu Gunsten der eigenen Mannschaft heruntertickt.

  • 2. Provokationen

Wie Spieler miteinander auf dem Platz umgehen, ist eine Charakterfrage. Gerade wenn zahllose Kinder und Jugendliche zugucken, ist es fraglich, ob das gegenseitige Provozieren mit Worten und kleinen Aktionen dem Fair Play dient. Schon mancher Fußballer hat sich zu einem Regelverstoß hinreißen lassen, dem eine Reihe kleiner Provokationen vorausgingen.

  • 3. Falsche Versprechungen

Jeder Fußballfan kennt das Küssen des Vereinswappens nach einem Tor oder das Bekenntnis eines Trainers zu einem Verein. Am nächsten Tag stellt sich heraus, dass Spieler oder Trainer längst einen Vorvertrag bei einem anderen Club unterschrieben haben. Hier fühlen sich Spieler und Fans zu Recht betrogen, auch wenn der jeweilige Spieler oder Trainer nicht explizit gelogen hat.

  • 4. Schmiergeldzahlungen

Ein großer Teil des Unfair Play spielt sich jenseits des Platzes ab. Schmiergelder, die an Schiedsrichter oder einzelne Spieler gezahlt werden, sollen den Ausgang eines Spiels beeinflussen. Hierbei muss es nicht um den Spielausgang selbst gehen. Gerade bei Wettanbietern steht viel auf dem Spiel, so dass es in der Vergangenheit Fälle von Zahlungen für einen verursachten Elfmeter gibt, auf den eingeweihte Wetter ihre Einsätze leisten können.

Zwischen Black Sox Skandal und Maradonas Hand Gottes: berühmt-berüchtigtsten Fälle von sportlichem Regelbruch

Du suchst nach Beispielen für Unfair Play? Manche Fälle aus dem Fußball und anderen Sportarten haben es bis in die Geschichtsbücher geschafft:

- Die "Hand Gottes": Einige Minuten vor seinem Jahrhunderttor bei der WM 1986 beförderte Diego Maradona im Zweikampf mit dem englischen Torhüter den Ball mit der Hand ins Tor. Dies wurde vom Schiedsrichter übersehen und als reguläres Tor gewertet. Nach dem Sieg der Argentinier sagte Maradona im Interview, dass wohl die Hand Gottes den Ball ins Netz befördert hatte. Die TV-Bilder zeigten deutlich, dass dieses unfaire Tor eher menschlich erzielt wurde. Bis heute wird der Begriff "Hand Gottes" für irregulär erzielte (Hand-)Tore verwendet.

- Black Sox Skandal: Die MLB-Saison 1919 gilt bis heute als einer der größten Sportskandale überhaupt. Die Chicago White Sox spielten in einer Best-of-9-Serie gegen die Cincinnati Reds. Letztere galten als leicht favorisiert, dennoch kam es bei Buchmachern zu vergleichsweise hohen Wetteinsätzen auf die Reds. Erst Monate nach dem Seriengewinn der Reds sollte aufgedeckt werden, dass acht Spieler der Sox bestochen worden waren. Immer wieder kam es zu Patzern, die sich später mit den Schmiergeldzahlungen des Mafiabosses Arnold Rothstein begründen ließen.

- Hoyzer-Skandal: Der größte Skandal aus der jüngsten, deutschen Vergangenheit ist der Wettskandal des Jahres 2005, nach dem Schiedsrichter Robert Hoyzer benannt. Er gestand, den Ausgang verschiedener Spiele als Schiedsrichter beeinflusst zu haben, damit gewünschte Wettergebnisse eintrafen. Ein Imageschaden des deutschen Fußballs ein Jahr vor der Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land war die Folge.

- Der Fall Tonya Harding: Bei Eiskunstlauf geht es traditionell um dubiose Entscheidungen einzelner Juroren bei internationalen Wettkämpfen. Dies wurde im Jahr 1994 während der US-Meisterschaften getoppt, als ein Unbekannter mit einer Eisenstange das Knie der Favoritin Nancy Kerrigan verletzte. Ermittlungen sollten schnell zutage bringen, dass der Täter von ihrer direkten Konkurrentin Tonya Harding beauftragt wurde. Hier wird das Unfair Play des Sports zu einem echten, strafrechtlichen Vergehen.

- Doping bei der Tour de France: Als im Jahr 1997 Jan Ullrich die Tour der France gewann, entstand in Deutschland ein regelrechter Radsport-Hype. Später sollte sich herausstellen, dass ein Doping in seinem Team Deutsche Telekom stattgefunden haben sollte. Ähnlich wie der US-Erfolgsfahrer Lance Armstrong stritt Ullrich lange Zeit ab, dass er in Dopingvergehen verwickelt war. Genau dies sorgt in der Öffentlichkeit für größeres Unverständnis und weckt das Gefühl, dass in der gesamten Branche das Empfinden für Unrecht fehlt.

Ist doch alles nur geklaut - wie umfassend sich Unfair Play nachteilig auf den Sport auswirken kann

Sich Vorteile in Sport und Spiel verschaffen zu wollen, scheint als Vorsatz so alt wie die Menschheit zu sein. In Zeiten von Millionengehältern und teuren Werbeverträgen scheint der Reiz umso größer zu sein, den eigenen Status zu erhalten oder den Konkurrenten aktiv zu schaden. Und bei allen genannten Fällen, die aufgedeckt wurden, bleibt eine Vielzahl an Aktionen des Unfair Play dauerhaft verschleiert.

Wie "schmutzige Tricks" den Ruf einer gesamten Sportart beeinflussen können, hat der Radsport seit Jan Ullrich und Lance Armstrong gezeigt. Während der einzelne Sportler an das eigene Wohl und eine Steigerung der Leistung denkt, nimmt das Unfair Play Einfluss auf vielen weiteren Ebenen. Die davon gezogenen Kreise können einzelne Sportler und Teams kaum abschätzen.

Als Beispiel sind die finanziellen Folgen genannt, beispielsweise beim Sportwetten. Viele der oben genannten Skandale und Aktionen des Unfair Play haben mit Wettmanipulation zu tun. Und dies betrifft Tausende von Wettfreunden, die kleine und große Beträge auf die betroffenen Sportereignisse gesetzt haben. Auch du kannst somit einen finanziellen Nachteil erleiden, weil irgendjemand mit mehr Geld das Spiel manipuliert. Dies senkt die Wahrscheinlichkeit, dass du zukünftig noch einmal Geld in dieser Sportart oder Liga einsetzt.

Ähnliches gilt für Online-Casinos, die eng mit Anbietern im Bereich Sportwetten zusammenarbeiten. Hier müssen sich alle Plattformen Ihrer Rolle bewusst sein und für ein Spielen mit Verantwortung starkmachen. Von einer offiziellen Lizenzierung bis zu ausreichend Engagement gegen die Spielsucht reichen die Maßnahmen, die diese Betreiber zu einem seriösen und fairen Anbieter machen. Dir als Spieler ist dadurch die Sicherheit gegeben, dass Slots und andere Online-Spiele nicht manipuliert sind und mit den zugesagten Ausschüttungsquoten arbeiten.

Eine Lizenzierung und regelmäßige Überprüfung ist somit die Grundlage, um ein Unfair Play in allen Sportarten und verwandten Bereichen wie Wetten und Casino-Games zu verhindern. Leider sorgen die besten Gegenmaßnahmen nicht dafür, dass manche Kriminellen doch noch ein Schlupfloch finden. Und passiert dies in einer Sportart wieder und wieder, sinkt das Interesse der Öffentlichkeit und von Wettfreunden zwangsläufig.

Ist der Kampf gegen Unfair Play zwecklos?

Vom Black Sox Skandal 1919 bis zu dubiosen Vorverträgen für Teenager in Millionenhöhe sind mehr als 100 Jahre vergangen. Unfair Play scheint immer neue Facetten zu haben und in immer neuen Sportarten stattzufinden. Dies erweckt den Eindruck, dass der Kampf gegen das Unfair Play zwecklos ist. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Zum einen sind viele der großen Skandale aufgedeckt worden. Neben den sportrechtlichen Folgen wurde auch strafrechtlich nachgezogen. Vereine und Spieler sind gewarnt, sich von dubiosen Geldgebern verführen zu lassen. Und tatsächlich kommt es immer wieder zu ehrlichen Spielern, die auf ihren Verein zugehen und mitteilen, dass sie von einem dubiosen Geschäftsmann für die Beeinflussung von Spielen oder ähnliches angesprochen wurden.

Zudem leistet die Digitalisierung einen wertvollen Beitrag, um gegen das Unfair Play mit hohen Summen zu kämpfen. So findet längst eine zentrale und umfassende Kontrolle von Wettereignissen statt. Hierdurch lassen sich Unregelmäßigkeiten oder Strategien aufdecken, die auf ein kriminelles Handeln oder die Beeinflussung von Sportereignissen schließen lassen. In der Vergangenheit standen hierbei primär Wettanbieter aus Fernost im Fokus.

Wenn es um den Schutz von Spielern und Wettern geht, ist die Seriosität des Anbieters der wichtigste Faktor. Hier ist jeder einzelne Spieler in der Verantwortung, sich für eine seriöse Plattform zu entscheiden und diese vor einer Registrierung zu überprüfen. Neben wenigen schwarzen Schafen der Branche gibt es viele seriöse Casino- und Wettpartner, die den Spielerschutz und das Fair Play großschreiben.

Geächtet und getestet: Wie sich der moderne Profisport am Beispiel des Fußballs wehrt

Nicht in jeder Sportart steht eine millionenschwere Videotechnik zur Verfügung, die einen genauen Blick auf Elfmeter- und Torentscheidungen erlaubt. Bereits im Amateurbereich des Fußballs dürfte es eher zu Fehlentscheidungen und Aktionen des Unfair Play kommen, die unentdeckt bleiben. Da hier keine großen Summen auf dem Spiel stehen, sind die Folgen zumindest nicht global. Für einen Amateurclub, der aufgrund einer unfairen Aktion in die Kreisliga absteigt, ist dies natürlich trotzdem dramatisch genug.

Trotz allem wird der Fußball seiner Vorreiterrolle als wichtigste Sportart der Welt gerecht. In diesem Milliardengeschäft sind alle Beteiligten darum bemüht, ihre weiße Weste zu wahren - oder nach außen hin zumindest diesen Anschein zu erwecken. Bewusst erkennbar ist das Engagement von Vereinen, Skandale schonungslos aufzudecken und sich aktiv für das Fair Play einzusetzen.

Hierbei ist das Handeln auf und neben dem Platz zu unterscheiden. Beim Thema Wettbetrug, der das Handeln einzelner Spieler beeinflusst, reagiert jeder Fußballverein sensibel. Dies heißt nicht, dass bei einem hitzigen Match der Schiedsrichter nicht mit Zurufen von der Ersatzbank beeinflusst werden soll. In dieser Hinsicht, wie im richtigen Leben, ist Fairness ein dehnbarer Begriff.

Unfair Play - auch in Zukunft nicht ganz zu vermeiden

Wo der sportliche Erfolg an Prestige und Millionenbeträge gekoppelt ist, wird es immer eine Versuchung sein, sich einen Vorteil jenseits der Regeln zu schaffen. Und wann immer das Regelwerk angepasst wird, dürften Sportler und Funktionäre nach Möglichkeiten suchen, wie sich diese Regeln umgehen lassen. Wie in anderen Lebensbereichen sorgt ein neues Gesetz nicht dafür, dass die Kriminalität als solche bekämpft wird.

Einzelne Sportler und Teams sollten genau überlegen, in welche unfairen Aktionen sie einwilligen. Wie die Geschichte zeigt, kommen Fehltritte früher oder später ans Licht. Man denke an den Skandal von Juventus Turin Ende 2022, bei dem vermeintlich ein Verzicht der Spieler auf ihre Gehälter zur schwarzen Zahlung unter der Hand geführt haben soll. Das persönliche Image sowie das des Clubs und der gesamten Sportart steht bei jeder Form von Unfairness auf dem Spiel.

Außerdem gilt: Wer einen Sieg in betrügerischer Absicht erlangt, weiß um die Unehrlichkeit dieses Sieges. Dieses Wissen wird bis zum Lebensende mit sich herumgetragen, Geld und Image sind hierfür nur ein schwacher Trost. Das Leben mit einem reinen Gewissen oder die Freude an einem wirklich verdienten Sieg sind deutlich mehr wert.

Zusammenfassung und Fazit

Für die Beliebtheit einer Sportart oder einzelner Sportler spielt das Image eine entscheidende Rolle. Fair Play und der Gedanke eines sportlich-menschlichen Miteinanders ist hierbei entscheidend. Die Historie zeigt, dass diese Werte immer wieder von einzelnen Beteiligten vernachlässigt werden. Zum Glück ist dies nicht der Regelfall und viele der Verstöße sind bis ins letzte Detail aufgeklärt worden.

Die Vermeidung von Unfair Play ist die Verantwortung von allen. Spieler und Funktionäre sollten überlegen, ob ein kurzfristiger Erfolg langfristig dem Image der eigenen Sportart und somit der eigenen Einnahmequelle schadet. Und als Zuschauer und Fan lässt sich ebenfalls ein Beitrag leisten. Beispielsweise mit der seriösen Auswahl des richtigen Dienstleisters, wenn es um die Wettabgabe oder die Teilnahme an Online-Games geht.