04.02.2023 14:02 Uhr

So angelte sich S04 Shootingstar Kozuki

Soichiro Kozuki ist beim FC Schalke 04 der Shooting Star der Rückrunde
Soichiro Kozuki ist beim FC Schalke 04 der Shooting Star der Rückrunde

Die Leistungen von Shooting Star Soichiro Kozuki waren beim FC Schalke 04 im neuen Bundesligajahr bislang eines der wenigen Highlights. Der Direktor der Knappenschmiede, Mathias Schober, hat nun verraten, wie die Königsblauen den Youngster entdeckt haben.

"Unsere Scouts sind ständig unterwegs. Bei Kozuki haben wir einen Tipp bekommen. Wir waren von Soichiro so überzeugt, dass wir gesagt haben: Den müssen wir unbedingt dazunehmen!", erzählte der 46-Jährige, der bei S04 für die Talententwicklung zuständig ist, im Interview mit der "WAZ". 

Im vergangenen Januar war Kozuki auf Initiative der Schalker von Kyoto Sanga aus Japan nach Deutschland gewechselt. Um Fuß zu fassen, lief er im ersten Halbjahr allerdings zunächst für den FC Düren in der Regionalliga West auf. Im Sommer folgte der Schritt zur U23 des FC Schalke, Thomas Reis beförderte ihn nach der ersten Halbserie dann sogar zu den Profis. 

Beinahe wäre es allerdings gar nicht so weit gekommen, so Schober. Denn Kozukis Ex-Klub aus Japan sei "ein schwieriger Verhandlungspartner" gewesen.

Erst nach zähem Austausch via Email habe man eine Lösung gefunden. "Kyoto hatte sich am Anfang quergestellt, aber wir haben ihnen ganz klar gesagt: Verbaut dem Jungen nicht die Chance. Für ihn ist es ein Riesentraum, in Europa Fuß zu fassen. Bitte lasst ihn doch auf Schalke, bei diesem Traditionsverein, spielen", schilderte Schober die Überzeugungsarbeit. 

FC Schalke 04: Leere Kasse merkt man auch in der Jugend 

Talentierte Spieler von außerhalb in die Knappenschmiede zu locken, sei allerdings ohnehin alles andere als eine einfache Aufgabe. Auch weil die klammen Knappen finanziell häufig nicht dagegen halten können, und andere Argumente finden müssen. 

"Wenn es nur um das Finanzielle gehen würde, hätten wir im Vergleich zu anderen Nachwuchsleistungszentren kaum eine Chance. Da werden teilweise Wahnsinns-Summen bezahlt", so der Ex-Torhüter.

Stattdessen verweist Schober auf die erfolge der Schalker in der Entwicklung von Jugendspielern - und zwar nicht nur von absoluten Weltstars: 

"Wir können nicht immer nur sagen, bei uns waren mal Leroy Sané, Julian Draxler und Manuel Neuer", sondern "es gibt viele weitere Spieler, die es in letzter Zeit bei uns nach oben geschafft haben: Neben [Malick, d.Red.] Thiaw auch Weston McKennie oder Kerim Çalhanoğlu und Levent Mercan. Die vergisst man in solchen Aufzählungen oft. Sie haben nicht die ganz große Strahlkraft, haben aber bei uns trotzdem über die Knappenschmiede den Sprung in den Lizenzfußball geschafft. Diese Argumente bringen wir in den Vertragsgesprächen ein."

Am liebsten wäre es Schober allerdings, wenn ein Jugendspieler von der U8 an selbst von S04 ausgebildet werden würde. "Wenn so ein Junge dann hier durchgeht und in der Veltins-Arena spielt, ist das ein Erfolg für den Gesamtverein. Das macht mich stolz!"