06.02.2023 21:41 Uhr

Knallharter Hainer-Rüffel für Neuer

Präsident Herbert Hainer vom FC Bayern hat sich zum Attacke-Interview von Manuel Neuer geäußert
Präsident Herbert Hainer vom FC Bayern hat sich zum Attacke-Interview von Manuel Neuer geäußert

Auch drei Tage nachdem Manuel Neuer den FC Bayern in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" und "The Athletic" harte Vorwürfe gemacht hat, schlagen die Aussagen des Münchner Kapitäns hohe Wellen. Nun hat sich Präsident Herbert Hainer zu Wort gemeldet.

"Es ist für uns unverständlich und enttäuschend, dass Manuel nicht den Weg zu uns gesucht hat, sondern direkt an die Öffentlichkeit gegangen ist", zitieren "Bild" und "Sky" Hainer. "Enttäuscht ist bei mir noch mehr als sauer, weil ich gedacht hätte, dass Manuel – der so lange bei uns ist – so viel Vertrauen hat und zuerst zu uns kommt, um das zu besprechen."

Dass es von Vereinsseiten aufgrund der Vorfälle zu einer vorzeitigen Trennung des Superstars kommt, schloss Hainer dennoch aus: "Nein, überhaupt nicht", sagte der 68-Jährige gegenüber "BR24 Sport" über eine mögliche Kündigung: "Beim FC Bayern München werden wir solche Dinge immer intern klären. Solche Dinge machen den FC Bayern aus und stark."

Kapitänsamt beim FC Bayern nicht in Stein gemeißelt

Ob Neuer nach der Genesung von seinem Beinbruch noch als Kapitän tragbar sei, ließ Hainer offen. "Wir werden uns mit ihm zusammen setzen, das alles in Ruhe und professionell aufarbeiten und besprechen", sagte er: "Das Wichtigste ist, dass er gesund wird und wieder spielen kann. Dann sehen wir weiter."

Die Worte wählte Hainer an Rande einer Gedenkfeier, die an das Flugzeugunglück erinnern soll, das sich am 06. Februar 1958 am Flughafen München Riem ereignete. Damals fanden 23 Insassen den Tod, darunter acht Mitglieder der legendären Busby Babes von Manchester United.

Hainer ist damit das nächste Mitglied der Führungsriege des FC Bayern, das keine Zweifel daran lässt, dass Neuers Aussagen für den Verein keineswegs eine Lappalie darstellen. Zuvor hatten bereits Trainer Julian Nagelsmann, Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Vorstandschef Oliver Kahn deutlich ihren Unmut bekundet.

"Was Manuel in Teilen dieser zwei Interviews im Zusammenhang mit der Freistellung von Toni Tapalovic gesagt hat, wird weder ihm als Kapitän, noch den Werten des FC Bayern gerecht", erklärte Kahn gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur" und kündigte ein "sehr deutliches" Gespräch mit Neuer an.

Insider packt über den FC Bayern aus

Neuer, der sich zuvor bei einer Skitour einen Beinbruch zugezogen hatte, hatte in seinem Interview unter anderem bemängelt, dass die Münchner seinen langjährigen Torwarttrainer und Freund Toni Tapalovic überraschend von seinen Aufgaben entbunden hatten.

"Für mich war das ein Schlag, als ich bereits am Boden lag. Ich hatte das Gefühl, mir wird mein Herz rausgerissen", so Neuer.

In München hegte man hingegen wohl Zweifel daran, dass Tapalovic den als Neuer-Vertreter geholten Yann Sommer entsprechend fördern würde.

Eine Vermutung, die ein nicht näher genannter Insider der "Bild" bestätigt. "Und jeder, der als Konkurrent eine Gefahr darstellen könnte, wurde unauffällig weggebissen", so der vermeintliche Klubkenner.