07.02.2023 07:48 Uhr

Guardiola droht mit Abschied von Manchester City

Pep Guardiola feierte mit Manchester City große Erfolge
Pep Guardiola feierte mit Manchester City große Erfolge

Am Montag ließ die englische Premier League eine Bombe platzen und verkündete, dass Top-Team Manchester City im Zentrum weitreichender Ermittlungen stünde. Über 100 Regelverstöße stehen im Raum. Im Extremfall droht sogar der Ausschluss aus dem englischen Fußball-Oberhaus sowie der Verlust gewonnener Titel. Angesichts der Vielzahl an Vorwürfen ist von einen beispiellosen Vorgang die Rede, ein schnelles Urteil wird nicht erwartet. Weniger zögerlich zeiget sich derweil Teammanager Pep Guardiola, der im Ernstfall drastische Konsequenzen ankündigte.

Der Spanier ließ am Montag keine Zweifel daran zu, dass er seinem Arbeitgeber, glauben schenke. Dieser hatte die Untersuchungen der Vorwürfe durch "eine unabhängige Kommission" in einem offiziellen Statement begrüßt und von "unwiderlegbaren Beweisen" für seine Unschuld geschrieben.

Sollte sein Vertrauen letztlich aber enttäuscht werden, kündigte Pep Guardiola sofortige Konsequenzen an: "Wenn ihr mich anlügt, bin ich am Tag danach weg", habe er den Verantwortlichen immer klargemacht, dass er ein Spiel mit offenen Karten fordert.

"Ich werde den Klub verlassen und wir werden keine Freunde mehr sein, denn am Ende geht es nicht einfach darum, die Champions League zu gewinnen, sondern die Dinge auf eine saubere Art zu erledigen", führt Guardiola aus. Er habe dem Verein "vom ersten Tag an zu 100 Prozent vertraut", ihn daher immer verteidigt und wurde bislang nicht enttäuscht, so Guardiola weiter, der auf Geschehnisse aus dem Jahr 2020 verweist.

Guardiola kann einstige Ankläger nicht vergessen

Damals hatte die UEFA aufgrund "ernsthafter Verstöße" gegen die Regeln des Financial Fair Play eine zweijährige Europapokalsperre gegen Manchester City verhängt, gegen die sich der Klub letztlich erfolgreich vor dem europäischen Sportgerichtshof Cas zur Wehr setzte.

Spuren haben die Vorgänge bei Guardiola allerdings hinterlassen. Neun Premier-League-Klubs sollen damals vehement den Ausschluss der Cityzens gefordert haben, so der ehemalige Trainer des FC Bayern, er wisse genau, um welche Vereine es sich handele und werde dies niemals vergessen.

Umso empfindlicher dürfte Guardiola auf die Stimmen reagieren, die bereits wieder maximale Konsequenzen fordern: "Sollten diese Anschuldigungen bewiesen werden, muss es eine angemessene Bestrafung geben – und die einzig angemessene ist der Abstieg", zitiert die "Sun" einen nicht näher genannten Klub-Boss. Schließlich spreche man "von einem Jahrzehnt mutmaßlichen Betrugs".

Gerüchte um einen Geheimvertrag 

Die von der Premier League veröffentlichte Anklageschrift umfasst Verstöße zwischen den Jahren 2009 bis 2018. Unter anderem wird Manchester City vorgeworfen, Ex-Trainer Roberto Mancini dank eines "geheimen Zusatzvertrags" mehr als angegeben gezahlt, die Spielergehälter nicht vollumfänglich offengelegt und zu hohe Sponsoreneinnahmen angegeben zu haben, um die wahre Herkunft des Geldes zu verschleiern.

Außerdem soll man sich beim Versuch, die Punkte zu klären, wenig kooperativ gezeigt haben.

Auffallend: Der Beginn der vermeintlichen Verfehlungen deckt sich mit der Übernahme des Klubs durch ein Investmentunternehmen aus dem Emirat Abu Dhabi im September 2008.

Dank enormer Investitionen der gegründeten City Football Group avancierte ManCity in den folgenden Jahren blitzschnell von einem Mittelfeldteam zum Serienmeister. Allein unter Guardiola gewann man bereits viermal die englische Meisterschaft.