18.03.2023 10:36 Uhr

Gladbach kommt nicht vorwärts - alle Augen aufs Derby

Die Gladbacher ließen Punkte gegen Werder Bremen liegen
Die Gladbacher ließen Punkte gegen Werder Bremen liegen

Bei Borussia Mönchengladbach läuft seit dem Sieg gegen die Bayern nicht mehr viel zusammen. Nun kommt das Derby gegen Köln.

Das Pfeifkonzert war nicht zu überhören, doch dann schwenkten die Fans von Borussia Mönchengladbach schnell um. "Es gab für uns eine Einstimmung auf das Derby. Das war ein kleiner Gänsehautmoment", sagte Jonas Hofmann nach dem 2:2 (0:0) gegen Werder Bremen über den Dialog mit den Fans nach Schlusspfiff. Klar ist: Nach vier Spielen ohne Sieg muss jetzt ein Erfolg gegen den Erzrivalen 1. FC Köln her - sonst könnte die Stimmung kippen.

Denn Europa hat Gladbach spätestens nach dem mageren Heim-Remis gegen eine Bremer Rumpfelf wohl aus den Augen verloren. Im Niemandsland der Tabelle gibt es nicht mehr allzu viele Ziele für den Rest der Saison - zumindest bei den Fans steht der Derbysieg daher ganz oben auf dem Wunschzettel. "Es gab ein paar motivierende Worte, die sind gut und auch bei jedem richtig angekommen", sagte Hofmann.

In Köln bedarf es aber vor allem einer besseren Chancenverwertung. Gegen Bremen hätten Hofmann, Marcus Thuram und Co. fünf, sechs Tore schießen können - am Ende waren die Treffer von Thuram (48.) und Florian Neuhaus (73.) zu wenig, weil Marvin Ducksch (65. und 89.) zweimal eine Antwort parat hatte. "Das fühlt sich scheiße an, wir hätten einen Sieg verdient gehabt", sagte Sportdirektor Roland Virkus, und auch Trainer Daniel Farke gab zu: "Wir nutzen die Chancen einfach zu wenig, das ist ein generelles Problem."

Gladbach seit Bayern-Coup ohne weiteren Sieg

Wohl wahr: Seit dem Sieg gegen Bayern München hat die Borussia in vier Spielen nicht mehr gewonnen, drei davon endeten ohne eigenes Tor. "Unsere Leistung in der Rückrunde ist sehr schwankend. Das Spiel gegen Bremen gibt die Rückrunde wieder - eine Hälfte war nicht so gut, die andere gut", sagte Virkus. Das Resultat ist Platz zehn - jenseits von Gut und Böse.

Immerhin zeigte sich die Mannschaft selbstkritisch. "Wir sind Profis, die sich an die eigene Nase packen", sagte Hofmann. Von Trainer Farke werde das Team "immer eins a auf die Spiele vorbereitet", so der Nationalspieler: "Es ist bitter, wenn wir es dann nicht hinkriegen, den Ball reinzuschießen. Der Trainer kann ja nicht selber auf den Platz laufen."

Tore schießen können auch die Fans nicht, dafür aber motivieren. "Wenn man in die Gesichter guckt - die brüllen alles raus, und das ist gut", sagte Hofmann. Was das wichtigste Ergebnis des Austauschs mit der Kurve war? "Dass wir als eine Einheit nach Köln fahren." Denn dann zählt es.