Ex-Bayern-Talent über Kahn: "Keiner hat ihn verarscht"

Anfang der 2000er durchlief Barbaros Barut die Nachwuchsabteilung beim FC Bayern und durfte danach auch bei Profis kurzzeitig reinschnuppern. Sich als junger Spieler mit Legenden wie Oliver Kahn und Stefan Effenberg die Kabine zu teilen, hat bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
"Wir waren schon etwas hilflos, hatten großen Respekt vor Kahn oder Effenberg. Sie waren die Chefs in der Kabine", erinnerte sich der 40-Jährige im Interview mit "Sport1".
Während der Umgang untereinander meist locker war, habe er schnell gespürt, dass bei Kahn der Spaß schnell aufhörte. "Es hat sich keiner getraut, Oliver Kahn zu verarschen", so Barut.
Auch wenn es für ihn letztlich nicht für eine Profikarriere beim FC Bayern reichte, habe ihn die Zeit dort doch geprägt, so der einstige Defensivspieler.
"FC Bayern war einfach wunderbar"
"Bayern war die Ausbildung fürs Leben. Die schulische und menschliche Betreuung, die wir hatten, war einfach wunderbar. Ich hatte von der U14 bis zur U16 drei Jahre Hermann Hummels, den Vater von Mats, als Trainer und er gab mir in jungen Jahren schon eine unglaubliche taktische Ausbildung mit", schwärmte der frühere Zweitligaspieler.
Im Jugendbereich hatte er damals wegen der immensem Konkurrenzsituation jedoch einen schweren Stand. "Man spricht ja immer vom Jahrhundert-Jahrgang. Dazu gehörten nicht nur Schweini und Philipp, sondern unter anderem auch Christian Lell, Thomas Hitzlsperger, Piotr Trochowski, Paolo Guerrero und Michael Rensing", zählte Barut auf.
Heute ist solche eine Talentdichte beim FC Bayern in der Jugend kaum noch anzutreffen. Mit Herrmann Gerland hat ein entscheidender Mann die Talentschmiede inzwischen zudem verlassen.
Gerade er habe ihm damals allerdings viel mitgeben, so Barut. "Er war unglaublich hart, aber herzlich, gerecht und ehrlich. Das haben alle im Jugendbereich geschätzt."