20.03.2023 08:08 Uhr

Hainer spricht über Nagelsmann und unzufriedene Spieler

Herbet Hainer stärkte Trainer Julian Nagelsmann den Rücken
Herbet Hainer stärkte Trainer Julian Nagelsmann den Rücken

Vor dem Topspiel gegen Borussia Dortmund hat der FC Bayern die Tabellenführung an den BVB verloren. FCB-Präsident Herbert Hainer stärkt Trainer Julian Nagelsmann dennoch den Rücken.

"Ich finde, Julian ist unheimlich weit. Ein Top-Trainer, der auch gegen Paris bewiesen hat, dass er auf höchstem europäischen Niveau taktisch und strategisch hervorragend agiert", sagte Hainer in einem Interview mit dem "kicker".

Nagelsmann stelle die Mannschaft "perfekt" ein und passe "unheimlich gut" zum FC Bayern.

"Wir planen mit ihm langfristig, haben das mit einem Fünfjahresvertrag dokumentiert, weil wir mit ihm etwas aufbauen wollen", hob Hainer hervor und ergänzte: "Man erkennt einen deutlichen Fortschritt in diesen eineinhalb Jahren. Julian macht es sehr gut. Die Trainer-Diskussion zwischendurch kam von außen, die haben nicht wir vom Zaun gebrochen."

Den aktuellen Kader der Münchner empfindet Hainer als "sehr, sehr stark". "Der Schlüssel ist, dass alle als ein Team zusammenstehen, und das moderieren Julian Nagelsmann, sein Trainerteam und unsere Sportliche Leitung bestens", lobte der 68-Jährige.

Der Präsident betonte allerdings auch: "Wir haben über 20 Top-Spieler, die alle immer in der Startelf stehen könnten und wollen – das ist nicht einfach, aber Julian macht es klasse. Am Ende finde ich es auch wichtig, dass ein Spieler mal sauer ist, wenn er nicht spielt. Das bedeutet, dass er heiß ist."

"Der FC Bayern ist erneuerbare Energie"

Als großen Vorteil beim FC Bayern sieht Hainer die Tatsache, dass Ex-Spieler immer wieder langfristig im Verein gehalten werden. "Der FC Bayern ist erneuerbare Energie, seit Jahrzehnten eine Quelle mit einer enormen Kraft von innen heraus", sagte er.

Der Rekordmeister erfinde sich "immer wieder neu, indem wir uns auf höchstem Niveau permanent selbst herausfordern und nie zufrieden sind. Ein Traditionsverein zu sein bedeutet ja keineswegs, sich vor dem Fortschritt zu verschließen."

Hainer fordert Stars in der Bundesliga

In dem Interview sprach Hainer auch über den Einbruch der Liga-Einnahmen aus der Auslandsvermarktung. Dass diese nur noch bei rund 160 Millionen Euro liegen, sei "alarmierend".

"Wir hatten letzte Saison noch 250 Millionen Euro pro Jahr aus der Auslandsvermarktung, die Premier League generiert mit zwei Milliarden Euro allein in diesem Bereich das Zehnfache. Bei uns hat man sich zu stark auf den Heimatmarkt konzentriert, den Rest nicht mit der nötigen Intensität bearbeitet", sagte Hainer

Die Bundesliga sei allerdings nur "attraktiv, wenn ihre Klubs performen und auch international überzeugen. Dafür brauchst du gute Spieler", so Hainer: "Wenn der FC Bayern kein Geld mehr hätte, könnte er keine Spieler finanzieren, die höchsten Ansprüchen genügen - dann werden wir unattraktiver. Die Fans wollen Stars sehen. Der Sport lebt von Stars."

Deshalb helfe es auch "nichts, wenn man dem FC Bayern Geld wegnimmt und auf die anderen Klubs verteilt. Dann würde sich die Liga auf einem niedrigeren Niveau harmonisieren."