20.03.2023 14:18 Uhr

Frankfurt-Trainer Glasner nach Pleite in Berlin sauer

Frankfurt-Trainer Glasner war gegen Union Berlin mit seinem Team unzufrieden
Frankfurt-Trainer Glasner war gegen Union Berlin mit seinem Team unzufrieden

Oliver Glasner war sauer. Sichtlich geladen musste sich der Trainer von Eintracht Frankfurt nach dem enttäuschenden Ergebnis in der Alten Försterei zusammenreißen. "Ich bin sehr vorsichtig, denn alles, was ich sage, kann und wird gegen mich verwendet werden. Und deshalb ist es heute besser, den Mund zu halten."

Aber alles konnte Glasner, in dem es nach dem 0:2 (0:0) bei Union Berlin merklich brodelte, dann doch nicht zurückhalten. Von den Köpenickern, so der Coach angefressen am "DAZN"-Mikrofon, habe er nicht viel gesehen: "Sie haben unsere Fehler bestraft. Union hat gezeigt, wie man ohne herausgespielte Torchance gewinnen kann".

Angesprochen auf die beiden Gegentreffer wählte Glasner harte Worte: "Das ist eine Frage der Qualität, und ich weiß nicht, wie man Qualität trainieren kann."

Frankfurt vor allem in der Defensive mit Fehlern

Vor allem die erneut wacklige Defensive bekam ihr Fett weg. "Wir hatten gute Offensivaktionen, aber am Ende verkacken wir es hinten", wetterte Glasner. Das erste Tor von Rani Khedira (53.), der den Ball im Getümmel über die Linie stocherte, entstand aus einem "geschenkten Eckball", zum zweiten fiel dem Coach nicht mehr viel ein.

Kevin Behrens hatte nach dem langen Abschlag von Union-Keeper Frederik Rönnow Tuta und Hrvoje Smolcic stehen lassen und zu guter Letzt auch noch Eintracht-Torhüter Kevin Trapp getunnelt (75.). "Das tut mir leid, das hatte mal gar nichts mit Fußball zu tun. Wie wir uns da anstellen, das ist unterirdisch", meinte der Österreicher.

Die harsche Kritik an der Qualität der eigenen Abwehr - eine Forderung für die nächste Saison? "Es ist nicht das erste Mal, und wir müssen ehrlich sein. Da bringt es nichts, immer zu palavern. Fakt ist, dass wir immer auf die gleiche Weise unsere Spiele verlieren", erklärte Glasner.

Frankfurt-Coach Glasner dementiert Zwist mit Krösche

Gerüchte, dass das Verhältnis zwischen ihm und Sportvorstand Markus Krösche angespannt sei, räumte der Coach zumindest vor dem Spiel aus. Die Zusammenarbeit sei hervorragend: "Wir sind bei 80 bis 90 Prozent der Themen deckungsgleich einer Meinung", unterschiedliche Ansichten diskutiere man aus.

Der Verein habe ihm ein Angebot zur Vertragsverlängerung gemacht, sagte Glasner: "Das würde er nicht machen, wenn es zwischen Markus und mir nicht passen würde. Ich würde dann auch nicht darüber nachdenken. Wenn ich verlängere, ist Markus ein Grund dafür", man habe "die gleiche Vision von der Eintracht". Und die dürfte wohl auch gerne wieder Auftritte auf europäischer Bühne beinhalten.

Doch die Hessen, die über weite Strecken der Saison für Begeisterung gesorgt hatten, warten nun bereits seit sechs Pflichtspielen auf einen Sieg. Auf Rang sechs liegt Frankfurt zwar noch auf internationalem Kurs, doch nach dem Aus im Champions-League-Achtelfinale gegen die SSC Neapel ist mit der Pleite in der Alten Försterei ein erneutes Europa-Abenteuer derzeit in Gefahr.