22.03.2023 08:05 Uhr

Schlotterbeck berichtet von BVB-Krisensitzung

Nico Schlotterbeck (re.) und der BVB treffen auf den FC Bayern
Nico Schlotterbeck (re.) und der BVB treffen auf den FC Bayern

Nico Schlotterbeck ist eines der Gesichter des aktuellen Höhenflugs von Borussia Dortmund. Vor dem richtungsweisenden Meisterschaftsduell mit dem FC Bayern am 1. April (18.30 Uhr) hat der Innenverteidiger erklärt, warum der BVB im Jahr 2023 in der Fußball-Bundesliga so erfolgreich ist und verraten, was eine Krisensitzung damit zu tun hatte.

Borussia Dortmund schwimmt in der Bundesliga schon seit Jahresbeginn auf einer Erfolgswelle. Diese hat die Schwarz-Gelben mittlerweile mit zwei Punkten Vorsprung auf den FC Bayern auf Platz eins der Tabelle gespült. Nach anfänglicher Zurückhaltung ist der Titel längst auch öffentlich ein Thema beim BVB.

"Wir haben ja nie gesagt, dass wir den nicht haben wollen", erklärte Nico Schlotterbeck gegenüber "Sport Bild" und fügte an: "Für diese Chance gebe ich jeden Tag alles."

Dabei achtet Schlotterbeck genau darauf, dass seine Mitspieler fokussiert bleiben und jene Attribute zeigen, die dem BVB so lange fehlten. "Wir müssen weiterhin jede Woche die Mentalität, den Willen und Kampfgeist zeigen, der uns in diesem Jahr auszeichnet", gab der 23-Jährige die Marschrichtung vor.

Doch warum brachte der BVB diese Werte nicht schon früher auf den Platz? Viele als Schlüsselspieler eingeplante Neuzugänge hätten in der Hinrunde länger gefehlt, erklärte Schlotterbeck und nannte in diesem Zusammenhang Sébastien Haller, Karim Adeyemi, Niklas Süle und Salih Özcan. "Inzwischen ist der Konkurrenzkampf deutlich größer, jeder muss sich beweisen", so der BVB-Profi.

Nico Schlotterbeck: "Ruck" ging durchs BVB-Team

Außerdem habe es nach dem enttäuschenden Abschluss des Jahres 2022, das der BVB auf Tabellenplatz sechs mit neun Punkten Rückstand zur Spitze beendete, "viele Gespräche mit dem Trainer" gegeben, nach denen "ein Ruck durch das Team gegangen" sei.

"Wir sitzen immer wieder mit der Mannschaft zusammen, haben uns gesagt: 'Männer, so kann es nicht weitergehen!'", gab Schlotterbeck einen Einblick in eine Krisensitzung, bei der es auch um Chefcoach Edin Terzic ging. "Wir wollten dem Trainer auch zeigen, dass seine harte Arbeit Früchte trägt", verriet Schlotterbeck. "Jeder Einzelne musste sich hinterfragen, ob er seine Leistung um gesetzt hat – und das war in der Hinrunde bei fast keinem so."

Dass er selbst als einziger der zentralen Abwehrspieler des BVB in jeder Liga-Partie in der Startelf stand, machte Schlotterbeck daran fest, dass er von Verletzungen verschont blieb.

"Ich glaube, für den Trainer ist die Entscheidung auch nicht leicht, weil wir drei sehr gute Innenverteidiger haben", sagte der frühere Freiburger mit Blick auf seine Kollegen Mats Hummels und Süle. "Ich bin froh, dass Edin mich immer aufstellt und mir auch nach Fehlern weiter vertraut hat - das will ich dann natürlich erst recht zurückzahlen."

BVB: Plädoyer für Mats Hummels und Marco Reus

Zur Zukunft von Hummels und Kapitän Marco Reus, deren Verträge im Sommer auslaufen, sagte Schlotterbeck: "Ich hoffe, dass sie bleiben, klar. Wenn Marco oder Mats in der Kabine etwas sagen, hat ihr Wort Gewicht, und dann wird das auch umgesetzt."

Er schätze beide Routiniers sehr, betonte Schlotterbeck: "Sie haben viel Erfahrung, sind gute Typen und vor allem beide brutal gute Fußballer."