24.03.2023 08:02 Uhr

Kokain-Ermittlungen: Entscheidung bei Fischer gefallen

Peter Fischer ist Präsident von Eintracht Frankfurt
Peter Fischer ist Präsident von Eintracht Frankfurt

Diese Nachricht hat einen ganzen Fußballklub erschüttert: Ende des letzten Jahres wurde bekannt, dass gegen Peter Fischer von Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt ermittelt wurde. Es ging um den unerlaubten Erwerb und Besitz von Kokain. Jetzt gab die Staatsanwaltschaft Frankfurt eine Entscheidung in der Angelegenheit um den schillernden Präsidenten bekannt. 

Wie am Donnerstag offiziell von Oberstaatsanwältin Nadja Niesen mitgeteilt wurde, wurden die Ermittlungen gegen den 67-Jährigen wegen Kokainbesitzes eingestellt. Es werde damit keine weiteren juristischen Tätigkeiten geschweige denn ein Strafverfahren geben. Fischer hatte die Vorwürfe zuvor schon als haltlos zurückgewiesen.

Dem SGE-Präsidenten, seiner Ehefrau sowie seinem älteren Sohn wurden zur Last gelegt, in ihrer Wohnung in Frankfurt Kokain so aufbewahrt zu haben, dass auch der minderjährige Sohn Zugriff darauf gehabt haben soll.

Laut der Staatsanwaltschaft hatten ein Mitschüler sowie dessen Mutter ausgesagt, dass der Fischer-Sohn einen Teil des Kokains mit in die Schule gebracht und es dort gemeinsam mit dem Mitschüler konsumiert haben soll. 

Anfangsverdacht bleibt bestehen

Diese Aussagen wurden gegenüber zwar als "zunächst glaubhaft" angesehen und bewertet. Weitere Erhärtungen dieser Anschuldigungen habe es aber nicht gegeben, sodass die Ermittlungen letzten Endes eingestellt wurden. 

Wie es weiter hieß, habe eine Haarprobe des Mitschülers dessen "wiederholten Kokainkonsum" sogar bestätigt. Ein direkter Bezug zu den Fischers konnte aber nicht nachgewiesen werden. 

Ende Januar hatte der ganze Fall für große Beachtung gesorgt, als nach Angaben der "Hessenschau" bei einer Wohnungsdurchsuchung der Fischer "weiße Rückstände", eine kleine Menge Marihuana sowie vier "Crusher" gefunden wurden. 

Es bestehe zwar weiterhin ein "Anfangsverdacht eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz", dies die Staatsanwaltschaft am Donnerstag weiter. "Dieser konnte letztlich aber gegenüber keinem der Beschuldigten im Sinne eines hinreichenden Tatverdachts erhärtet werden", hieß es in dem Schreiben.

Fischer ist seit August 2000 Präsident des Vereins mit mehr als 100.000 Mitgliedern in 19 Abteilungen. Während der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen hatte er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

In den mehr als 22 Jahren hat er den hessischen Traditionsverein mit seiner unkonventionellen Art und Nähe zu den Fans zu einem der größten Bundesligaklubs in Deutschland entwickelt. Erst am 26. September 2022 war er für weitere vier Jahre im Amt bestätigt worden.