24.03.2023 09:26 Uhr

So teuer wird die Nagelsmann-Entlassung für den FC Bayern

Julian Nagelsmann hat beim FC Bayern offenbar keine Zukunft mehr
Julian Nagelsmann hat beim FC Bayern offenbar keine Zukunft mehr

Satte dreieinhalb Jahre vor Auslaufen des eigentlichen Arbeitspapieres will sich der FC Bayern von seinem bisherigen Cheftrainer Julian Nagelsmann trennen. Der Rausschmiss des 35-Jährigen könnte für den deutschen Rekordmeister eine richtig teure Angelegenheit werden. 

Bekannt ist bereits, dass sich der FC Bayern Exit-Strategien zurecht gelegt hat, sollte es zu einer vorzeitigen Trennung von Julian Nagelsmann kommen. Diese Strategien haben allerdings offenbar einen Haken: Nach bisherigem Informationsstand greifen gewisse Exit-Klauseln, die Abfindungszahlungen an Nagelsmann genau festlegen würden, erst nach mindestens zwei Dienstjahren als Bayern-Trainer, also frühestens nach Saisonende im Juni dieses Jahres.

Nach übereinstimmenden Medienberichten wählt der FC Bayern daher eine Kompromisslösung, um eine Abfindungszahlung im zweistelligen Millionenbereich vermeiden zu können.

Arbeitsrechtlich soll Julian Nagelsmann weiterhin beim FC Bayern angestellt bleiben und entsprechend bezahlt werden. Er wäre damit von seinem Arbeitgeber freigestellt, aber nicht entlassen. Dieses Vorgehen hätte zur Folge, dass die Münchner zwar weiterhin das Gehalt an den Fußballlehrer zahlen, allerdings keine Abfindungszahlung leisten müssen - zumindest nicht noch in der laufenden Saison.

Dieses Vorgehen wäre im Zweifel so lange denkbar, bis Nagelsmann einen neuen Arbeitgeber gefunden hat und es zu einer vollständigen Vertragsauflösung käme. 

Nagelsmann kassiert bis zu neun Millionen Euro Jahresgehalt beim FC Bayern

Ob dann schon ab dem Sommer die festgelegten Exit-Klauseln greifen und wie viel Geld Julian Nagelsmann dadurch noch erhalten wird, ist nach derzeitigem Stand nicht eindeutig bekannt. 

Nagelsmann soll Medienberichten zufolge beim deutschen Rekordmeister ein Jahresgehalt von acht bis neun Millionen Euro kassiert haben - monatlich also knapp eine Dreiviertel Million Euro. Bis zum Sommer wird diese Zahlung nach derzeitigem Informationstand also weiter fortgesetzt, auch wenn mit Thomas Tuchel sein unmittelbarer Nachfolger längst seine Arbeit aufgenommen haben wird. 


Hui, so schnell kann´s gehen: Der eben noch als kommender Jahrhunderttrainer abgefeierte Julian Nagelsmann wird von der Bayernführung kaltherzig vor die Tür gesetzt und parallel schon mit Thomas Tuchel ein Vertrag aufgesetzt. Das wirft eine Menge Fragen auf: Ist Nagelsmann am sportlichen Misserfolg gescheitert oder doch an seinem fragwürdigen Modegeschmack? Ist der Rauswurf ein Zeichen der Schwäche von Kahn, Hainer & Co? Und ging alles so schnell, weil Tuchel sonst demnächst das Trainerleibchen bei Tottenham übergestreift hätte: Arnd und Philipp klären alle wichtigen Fragen zum, hehe, Bayern-Beben – in einer Sonderfolge von "Zeigler & Köster".


Übrigens: Durch die Freistellung Nagelsmanns wären auch eine der Bonuszahlungen an RB Leipzig, die vor zwei Jahren vertraglich vereinbart wurden, ebenfalls noch möglich. Sollte der FC Bayern nämlich in diesem Jahr die Champions League gewinnen, müssten die Münchner eine Drei-Millionen-Bonuszahlung an die Sachen überweisen. 

Die Sockelablöse für Nagelsmann betrug im Sommer 2021 bereits 15 Millionen Euro. Insgesamt hätte die Summe auf 25 Millionen Euro ansteigen können - inklusive zwei schriftlich fixierter Freundschaftsspiele zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig.