Das Trainer-Beben beim FC Bayern sorgt weiter für Gesprächsstoff. Für Kenner der Materie kam die Trennung von Julian Nagelsmann keineswegs überraschend.

Julian Nagelsmann weg, Thomas Tuchel (bald) da: Der FC Bayern nutzte die Länderspielpause für eine spektakuläre 180-Grad-Kehrtwende in der Trainerfrage. Während der Münchner Personal-Paukenschlag für die breite Öffentlichkeit aus dem Nichts kam, hatte er sich für Eingeweihte schon länger angekündigt.

Spätestens am Saisonende sei die Trennung von Nagelsmann wohl ohnehin vollzogen worden, schreibt "ran.de". Dass Tuchel jetzt auf dem Markt und von zahlreichen weiteren Klubs umworben worden sei, habe das Aus allerdings beschleunigt.

In seiner Berichterstattung stützt sich das Portal auf namentlich nicht genannte Insider. Deren Ansicht nach sei der FC Bayern "zu groß" für Nagelsmann gewesen.

Der 35 Jahre alte Trainer sei beim deutschen Rekordmeister vor allem über sich selbst gestolpert, heißt es. Aufgrund der Erfolge seiner noch jungen Laufbahn als Chefcoach, bei 1899 Hoffenheim und RB Leipzig, neige Nagelsmann dazu, sich selbst zu überschätzen. Diesen Wesenszug wiederum hätten die Verantwortlichen des FC Bayern unterschätzt, so der Bericht.

Ein weiteres Problem demnach: Nagelsmann stehe gerne selbst im Rampenlicht und sei ein Stück weit "beratungsresistent".

FC Bayern: Vermittlungsversuche fruchten angeblich nicht

"Wenn man Julian holt, muss man wissen, wen man da verpflichtet. Er ist extrovertiert, enorm selbstbewusst, von sich und seinen Methoden überzeugt", wird ein Insider zitiert.

Vermittlungsversuche aus der sportlichen Leitung, insbesondere von Sportvorstand Hasan Salihamidzic, hätten nicht gefruchtet, hießt es weiter.

Ernst in Sachen sofortige Nagelsmann-Entlassung soll es allerdings erst nach der bitteren 1:2-Pleite gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Wochenende geworden sein.

"Bild" zufolge nahmen die Klub-Bosse im Anschluss Kontakt zu Tuchels Management auf. In den letzten Tagen folgten dann intensive Verhandlungen mit dem früheren BVB-Coach - und letztlich die Einigung.