29.03.2023 08:58 Uhr

Gladbach-Legenden schlagen Alarm

Berti Vogts sorgt sich um seine Gladbacher
Berti Vogts sorgt sich um seine Gladbacher

Die enttäuschenden Leistungen in der Fußball-Bundesliga machen nicht nur den Fans von Borussia Mönchengladbach Sorgen. Auch zwei Gladbacher Vereinsikonen melden sich mit eindringlichen Warnungen zu Wort.

Platz zehn, schon zehn Niederlagen und das Ziel Europapokal quasi außer Reichweite: Borussia Mönchengladbach muss voraussichtlich auch die Saison 2022/2023 als Enttäuschung abhaken.

Die anfängliche Aufbruchsstimmung unter dem neuen Cheftrainer Daniel Farke ist längst Ernüchterung gewichen. Dass der frühere BVB-Nachwuchscoach auch in der kommenden Spielzeit weiter im Borussia-Park an der Seitenlinie steht, scheint längst nicht in Stein gemeißelt.

Berti Vogts, seines Zeichens ehemaliger Bundestrainer und Gladbach-Legende, sieht Farke allerdings nicht als Hauptursache der Misere.

Gladbachs Kader "Mittelmaß, mehr nicht"

"Dass die Mannschaft aktuell auf Platz zehn steht, ist nicht die Schuld des jetzigen Trainers. Das ist das Resultat, was Roland Virkus (Gladbachs Sportdirektor, Anm. d. Red.) ihm an Spielern zur Verfügung gestellt hat", sagte der 76-Jährige gegenüber "Sport Bild".

"Der jetzige Kader ist Mittelmaß, mehr nicht. Borussia muss eher nach unten schauen", ergänzte Vogts, der zwischen 1965 und 1979 in der Gladbacher Glanzzeit die Fußballschuhe für die Fohlenelf schnürte.

Ähnlich wie Vogts sieht es auch Torwart-Legende Wolfgang Kleff. "Die Einkaufspolitik läuft leider nicht rund. Wenn ich sehe, dass so teure Einkäufe wie Hannes Wolf oder Marvin Friedrich oft nur auf der Bank sitzen, kriege ich ein Kribbeln auf der Haut", polterte Vogts' früherer Teamkollege.

Tendenz für Gladbach sieht "nicht gut aus"

Die Tendenz für Gladbach sehe "gerade nicht gut aus. Man hat das Gefühl, es stimmt hinten und vorne nicht", so Kleff.

Um nachhaltig Besserung zu erzielen, müsse sich die Einstellung der Profis ändern, forderte Kleff. "Freiburg und Union machen es uns vor. Die haben ja beide keine überragende Mannschaft, aber die wollen gewinnen."

Dass mit Kapitän Lars Stindl nach Ablauf seines Vertrags einer der wenigen verbliebenen Führungsspieler der Borussia im Sommer womöglich den Rücken kehrt, stößt bei Vogts nicht auf Begeisterung.

"Ich hoffe, dass Lars Stindl bleibt und sich nach seiner Karriere mit einer Tätigkeit weiter an die Borussia bindet. Denn er hat einen tollen Charakter", sagte die Gladbach-Ikone.