01.04.2023 08:38 Uhr

Meinung: "Tuchel-Effekt" entscheidend

Thomas Tuchels FC Bayern empfängt den BVB zum Bundesliga-Spitzenspiel
Thomas Tuchels FC Bayern empfängt den BVB zum Bundesliga-Spitzenspiel

Das Bundesliga-Gipfeltreffen wirft seine Schatten voraus: Am Samstag (18:30 Uhr) trifft der FC Bayern auf Borussia Dortmund. Der deutsche Rekordmeister oder der BVB - wer gewinnt den Kracher? Zwei Redakteure, zwei Meinungen.

Darum gewinnt der FC Bayern das Duell gegen den BVB:

Klar, der FC Bayern hat in diesem Jahr schon zehn Punkte gegenüber dem BVB verspielt. Das Momentum ist damit deutlich auf der Seite der Gäste - oder war es zumindest bis zum vergangenen Freitag.

Dann erschütterte ein Trainer-Beben die Säbener Straße - und kehrte meiner Meinung nach auch die Vorzeichen für das Spitzenspiel um. 

Unabhängig davon wie man zur Arbeit von Julian Nagelsmann beim FC Bayern und seiner Entlassung steht: Neue Besen kehren im Fußball-Geschäft einfach sehr häufig gut. Und die Münchner haben sich mit Thomas Tuchel einen richtig guten neuen Besen zugelegt, um im Bild zu bleiben.

Dass der frühere BVB-Coach sein erstes Spiel an der Seitenlinie des FC Bayern ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub bestreitet, ist natürlich eine tolle Geschichte - für uns Beobachter, aber auch für den Rekordmeister.

Eigentlich sollte der eine Punkt Rückstand in der Tabelle Ansporn genug sein für die Bayern-Profis. Die letzten ein, zwei Prozent Motivation dürfte Tuchel vor dieser auch für ihn so besonderen Partie herauskitzeln. Rein vom sportlichen Potenzial her ist der aktuelle Jäger dem Gejagten zudem ohnehin überlegen.

Meine Prognose deshalb: Es gibt einen (vermutlich sogar deutlichen) Heimsieg. Der Tuchel-Effekt bringt den BVB zu Fall - und den FC Bayern zurück an die Tabellenspitze.

Tobias Knoop

Darum gewinnt der BVB das Duell gegen den FC Bayern:

Thomas Tuchel und der FC Bayern haben ein großes Problem: die Zeit. Gerade einmal 13 Spieler standen dem Nagelsmann-Nachfolger bei seiner ersten Trainingseinheit am Dienstag an der Säbener Straße zur Verfügung - darunter auch mehrere Nachwuchshoffnungen.

Ein Großteil der Bayern-Startelf befand sich hingegen noch bis zur Wochenmitte auf Länderspielreise. Somit hatte Tuchel bislang gar nicht die Chance, neue Automatismen einzustudieren. Wunder sind im ersten Spiel unter dem neuen Cheftrainer also nicht zu erwarten.

Zudem bekommt es der FC Bayern mit einem "neuen BVB" zu tun. Die lästige Mentalitätsdebatte gehört bei Borussia Dortmund spätestens seit diesem Jahr der Vergangenheit an. Stattdessen hat das Team von Cheftrainer Edin Terzic in den vergangenen Wochen immer wieder bewiesen, gegen Widerstände ankämpfen zu können.

Längst haben die Schwarz-Gelben ein neues Selbstverständnis entwickelt. "Wir fahren da hin, um zu gewinnen", machte Emre Can vor dem Gipfeltreffen beim FC Bayern die passende Ansage.

Im Gegensatz zu den Vorjahren fährt Borussia Dortmund zudem mit einer sattelfesten Defensive nach München. Ein BVB-Erfolg beim Rekordmeister wäre auch deshalb keine Überraschung, sondern die logische Konsequenz.

Jannik Kube