31.03.2023 11:32 Uhr

Henke erklärt: Dieser Fehler wurde Nagelsmann zum Verhängnis

Julian Nagelsmann hat seinen Job beim FC Bayern verloren
Julian Nagelsmann hat seinen Job beim FC Bayern verloren

Über die Gründe für das Aus von Julian Nagelsmann beim FC Bayern wurde in den vergangenen Tagen viel geschrieben. Michael Henke ist jemand, der die Mechanismen beim Rekordmeister aus eigener Erfahrung kennt. Seiner Meinung nach hat Nagelsmann einen ganz entscheidenden Fehler begangen. 

Laut Henke ist Nagelsmann beim FC Bayern am Ende auch an sich selbst gescheitert. Der Ex-Trainer habe durch seine eigenen Äußerungen "zu oft im Mittelpunkt" gestanden, sagte der frühere Co-Trainer der Münchner im Interview mit der "Abendzeitung". "Dadurch ist der Eindruck entstanden, dass er sich etwas wichtiger nimmt, als er ist."

Diesen Fehler hätten erfahrene Trainer wie Ottmar Hitzfeld oder auch Jupp Henyckes nicht begangen. Sie haben gewusst, dass man "die Stars auch Stars" sein lassen müsse, erklärte Henke.

"Man muss diesen Stars ihre Bühne lassen, die sie sich erarbeitet haben. Große Trainer beherrschen das", sagte der 65-Jährige, der Nagelsmann als "intelligenten Menschen" bezeichnete, gleichzeitig aber auch meinte: "Da hat ihm vielleicht ein bisschen die Erfahrung gefehlt."

Tuchel der optimale Ersatz beim FC Bayern

Auch er habe eine "gewisse Unzufriedenheit" im Umfeld des FC Bayern zuletzt bemerkt, meinte Henke. "Gerade durch die Siege in der Champions League gegen Paris hatte man allerdings gedacht, dass Julian Nagelsmann fest im Sattel sitzt. Das hat Nagelsmann wohl auch selbst gedacht", kam die Entlassung aber auch für den langjährigen Co-Trainer durchaus überraschend. 

Dass die Münchner mit Thomas Tuchel einen geeigneten Nachfolger gefunden haben, steht für Henke derweil außer Frage. "Man hat den Anspruch, einen deutschsprachigen Trainer zu verpflichten, der möglichst internationale Erfolge vorweist. Das ist alles gegeben bei Tuchel", sagte der 65-Jährige, der eine lange Eingewöhnungszeit als überflüssig erachtet.

Auf diesem Niveau sei eine lange Vorbereitungszeit auf das nächste Spiel "nicht nötig", urteilte Henke: "Das Bayern-Team ist ja bekannt. Es geht vor allem darum, die richtige Ansprache zu finden, eine andere Ansprache als bei Nagelsmann, um einen neuen Impuls zu geben."