16.04.2023 11:26 Uhr

"Stolze" Wölfinnen revanchieren sich beim FC Bayern

Wolfsburg jubelt über den Sieg gegen den FC Bayern
Wolfsburg jubelt über den Sieg gegen den FC Bayern

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg stehen nach einem unerwarteten Kantersieg bei Bayern München im Finale des DFB-Pokals.

Alexandra Popp hielt zwei Meter Sicherheitsabstand. Den wilden Siegestanz ihrer Mitspielerinnen verfolgte die verletzte Kapitänin des VfL Wolfsburg als klatschende Zuschauerin in zivil mit einem Grinsen im Gesicht. Nach einer Machtdemonstration beim großen Rivalen Bayern München stehen die Wölfinnen im Finale des DFB-Pokals - schon wieder.

"Wenn ich sehe, wie wir gespielt haben, dann macht das stolz", kommentierte VfL-Trainer Tommy Stroot das 5:0 (2:0) des Titelverteidigers, der im Pokal seit mittlerweile 44 Spielen ungeschlagen ist. Durch den Kantersieg im Halbfinale revanchierten sich die Wolfsburgerinnen eindrucksvoll für die Niederlage in der Bundesliga vor drei Wochen (0:1), mit der die Bayern die Tabellenführung übernommen hatten.

Ein Doppelpack von Sveindis Jonsdottir (19./47.), ein Eigentor von Bayern-Torfrau Maria Luisa Grohs (44.), Nationalspielerin Jule Brand (56.) sowie Dominique Janssen (60.) per Handelfmeter sorgten vor 2500 Zuschauern auf dem Bayern-Campus für den Finaleinzug des Meisters, der am 18. Mai in Köln den neunten Pokaltriumph in Folge feiern kann. Dass Popp aufgrund einer Wadenverletzung fehlte, fiel nicht ins Gewicht.

"Das war einfach eine super Leistung, wir haben alles reingemacht", sagte Nationaltorhüterin Merle Frohms. Auch für Kathrin Hendrich war der Auftritt "überragend", das Team sei "voll da" gewesen. Stroot gab zu Protokoll, dass er das Spiel sogar "über weite Teile genießen" konnte.

Für den Coach bedeutete der Erfolg gleichzeitig einen "enormen Push" mit Blick auf das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League am kommenden Sonntag gegen den Bayern-Bezwinger FC Arsenal. Auch der Traum vom Triple ist fünf Runden vor Schluss in der Liga angesichts von nur einem Zähler Rückstand auf die Münchnerinnen weiter lebendig. "Es warten tolle Spiele auf uns", äußerte Stroot: "Da wollen wir gute Leistungen zeigen, der Rest kommt dann von allein."

"Das ist ein Schock"

Stroots Gegenüber war nach dem Auftritt seiner Schützlinge unter den Augen von Bayern-Präsident Herber Hainer dagegen konsterniert. "Das ist ein Schock. Ich habe das nicht erwartet. Das war schmerzhaft", sagte Alexander Straus: "Wir dürfen nicht 0:5 verlieren. Wir hätten die Blutung stoppen müssen - das haben wir nicht getan."

Der Norweger nahm seine Mannschaft mit deutlichen Worten in die Pflicht. Schließlich möchte Straus die Meisterschaft nicht auf ähnliche Art und Weise verspielen. "Es wird viele Gespräche in den kommenden Tagen geben. So etwas darf uns nicht noch einmal passieren", sagte der 47-Jährige: "Es geht um Stolz. Wir repräsentieren Bayern München."