23.04.2023 18:16 Uhr

Dämpfer für den Finaltraum! VfL verspielt 2-Tore-Führung

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg verspielten eine klare Führung
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg verspielten eine klare Führung

Unnötiges Remis nach 2:0-Führung: Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg gaben im Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Arsenal einen komfortablen Vorsprung aus der Hand.

Im Mannschaftskreis kurz nach dem Abpfiff schworen sich Alexandra Popp und Co. auf den heißen Tanz ums Endspiel ein: Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben das Champions-League-Finale nach einer wechselhaften Vorstellung weiter vor Augen. Das Team von Trainer Tommy Stroot musste sich gegen den FC Arsenal im Halbfinal-Hinspiel mit einem 2:2 (2:1) begnügen, die Meisterinnen verspielten in der VW-Arena nach einer 2:0-Führung allerdings eine Top-Ausgangsposition für das Rückspiel in London am 1. Mai.

"Es fühlt sich jetzt im ersten Moment wie eine Niederlage an", gab Nationaltorhüterin Merle Frohms zu: "Enttäuschung ist da, aber wir haben vieles richtig gemacht. Wir sind in der Lage, Arsenal zu schlagen." Auch DFB-Kollegin Lena Oberdorf versicherte: "Wir sind für das Rückspiel gewappnet."

Ohne die angeschlagene DFB-Kapitänin Popp (Wade) trafen Ewa Pajor (19.) und Sveindis Jonsdottir (24.) vor der Heim-Rekordkulisse von 22.617 Fans für die Wolfsburgerinnen, die den Henkelpokal bisher zweimal gewinnen konnten (2013 und 2014) und ihren sechsten Finaleinzug im Visier haben. Doch Rafaelle (44.) und Stina Blackstenius (69.) brachten Arsenal den Ausgleich.

Gegen die Londonerinnen, die im Viertelfinale Bayern München ausgeschaltet hatten, erwartete Stroot ein "Spiel auf Augenhöhe" - und der VfL-Coach sollte Recht behalten. Die ersatzgeschwächten Engländerinnen agierten mutig, beide Teams tasteten sich in der Anfangsphase ab.

Der VfL übernahm dann immer mehr die Kontrolle und ging nach einem schönen Spielzug in Führung: Die auffällige Jonsdottir steckte nach einem langen Ball clever durch auf Pajor, die eiskalt unten links traf.

Und der deutsche Double-Gewinner blieb dran - bekam aber auch ein dickes Geschenk. Rafaelle spielte einen katastrophalen Querpass unbedrängt in die Füße von Jonsdottir, die nur noch einschieben brauchte. Arsenal schwamm in dieser Phase.

Die Wölfinnen, die in der Vorwoche mit einem 5:0 in München ins Pokalfinale eingezogen waren und auch in der Liga nur einen Zähler Rückstand auf den Tabellenführer Bayern haben, gaben die Spielkontrolle in der Folge aber immer mehr ab. Und fingen sich nach einer Ecke durch Rafaelle den Anschlusstreffer.

Vor den Augen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg kamen die Gastgeberinnen wieder aktiver aus der Pause, die letzte Präzision fehlte jedoch. Beide Teams suchten den Weg nach vorne, die eingewechselte Tabea Waßmuth verpasste das 3:1 (68.) - und Blackstenius traf auf der anderen Seite.

Im Endspiel in Eindhoven am 3. Juni würde Vorjahresfinalist FC Barcelona oder der FC Chelsea mit den Nationalspielerinnen Ann-Katrin Berger und Melanie Leupolz warten - das Hinspiel in London hatten am Samstag die Spanierinnen mit 1:0 gewonnen.