19.05.2023 13:21 Uhr

Bittere Rekord-Pleite für Ex-BVB-Talent

Bradley Fink machte sich in der BVB-Jugend einen Namen
Bradley Fink machte sich in der BVB-Jugend einen Namen

Viele bekannte Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: zwei Offensivspieler, die beim BVB sowie beim FC Bayern als große Talente galten.

Fünf Tore und sieben Vorlagen in neun Partien der Youth League, 43 Tore und zehn Vorlagen in 44 Spielen auf nationaler Junioren-Ebene und immerhin drei Treffer in 14 meist kurzen Einsätzen in der 3. Liga: Bei Borussia Dortmund prophezeite man Bradley Fink lange eine goldene Zukunft - dann verabschiedete sich der 20-Jährige allerdings in seine Heimat, wo er seit Sommer 2022 die Schuhe für den FC Basel schnürt.

Fink betonte bei der Verkündung seines Abschieds, der dem BVB gut 800.000 Euro in die Kasse gespült haben soll, er habe "brutal viel Lust" auf die Herausforderung in Basel und ließ daran kaum Zweifel aufkommen.

Bei seinem Debüt traf er im Pokal, legte beim zweiten Pflichtspiel im Rahmen der Conference League nach und bei seinem zweiten Einsatz in der Liga erzielte der 1,92 Meter große Mittelstürmer den Siegtreffer beim 3:2 gegen den FC St. Gallen, eben jenen Klub, der sich unlängst fürchterlich revanchierte und für die wohl dunkelste Stunde in Finks junger Profikarriere sorgte.

Höchste Karriere-Pleite für Ex-BVB-Talent Bradley Fink

Am vergangenen Sonntag fertigte St. Gallen Basel mit 6:1 ab, verpasste den Rotblauen einen empfindlichen Dämpfer im Kampf um die internationalen Plätze und sorgte für die höchste Niederlage, die Fink in seiner Laufbahn jemals hinnehmen musste.

Ohnehin sind die Aktien des Schweizer U21-Nationalspielers in den vergangenen Monaten in den Keller gegangen: 2023 steht bislang nur eine Torbeteiligung zu Buche, Finks Einsatzzeit hat zudem stetig abgenommen. Wohl auch, da Ex-BVB-Stürmer Alexander Frei, der sich im Sommer extrem um Fink bemüht haben soll, ein großer Fürsprecher des Talents Anfang Februar seinen Trainerposten räumen musste. Heiko Vogel schwingt das Zepter bis zum Sommer, scheint aber erheblich weniger von Fink angetan zu sein.

Unlängst streute die "BZ Basel" bereits Gerüchte, Fink stehe bereits wieder vor einem Abschied aus Basel, der FC Luzern soll sich um die Dienste des Angreifers bemühen. 

Ex-Talent des FC Bayern "muss reifer werden"

Wie schwer der Sprung in den Profi-Fußball ist, musste Nemanja Motika erfahren. Ebenfalls 20 Jahre alt, ebenfalls im Angriff zuhause, stieg der Serbe im Nachwuchs des FC Bayern zur begehrten Nachwuchshoffnung auf. Nach herausragenden Leistungen 2021/22, als Motika 15 Tore und acht Vorlagen in 24 Einsätzen für den FC Bayern II in der Regionalliga Bayern beisteuerte und sogar den Sprung in den Spieltagskader der Profis schaffte, verabschiedete sich der Offensivspieler Anfang Februar 2022 zu Roter Stern Belgrad, das "Sky" zufolge satte 2,5 Millionen Euro auf den Tisch blätterte.

Eine Investition, die sich nicht auszahlen sollte. Motika absolvierte lediglich Kurzeinsätze, erzielte nur einen Treffer und fand sich immer wieder auf der Tribüne wieder. Die Erwartungen, die er an einen Spieler des FC Bayern habe, habe Motika nicht erfüllt, erklärte Geschäftsführer Zvezdan Terzic im November 2022 und zählte den Youngster noch deutlicher an: "Er kam aus Deutschland und dachte, in Serbien würden alle vor ihm auf die Knie gehen. Er muss reifer werden."

Reifer sollte Motika vor allem während einer Leihe zum österreichischen Erstligisten Austria Lustenau werden, doch der Deal, der im Februar 2023 vereinbart wurde, bringt bislang auch nicht den erhofften Erfolg. Bis zum vergangenen Samstag blieb Motika in zwölf Einsätzen ohne Treffer, beim 2:2 gegen den Wolfsberger AC platzte der Knoten dann jedoch. 

Für den einstigen Hoffnungsträger des FC Bayern bleibt zu hoffen, dass es nur der erste Schritt auf den Weg zu einer erfolgreichen Laufbahn war.

Marc Affeldt