28.05.2023 08:15 Uhr

Schalke 04 trotz Abstieg gefeiert: "Ein komisches Gefühl"

Trauer und Stolz beim FC Schalke 04
Trauer und Stolz beim FC Schalke 04

Nach einer desaströsen Hinrunde galt der FC Schalke 04 schon als abgestiegen. Dann aber folgte eine Aufholjagd - ohne Happy End. Teammanager Gerald Asamoah schwankte zwischen Trauer und Stolz. S04-Trainer Thomas Reis sprach von einem "Spiegelbild der Saison".

Raus - aber mit Applaus: So ungefähr dürfte sich der fünfte Bundesliga-Abstieg des FC Schalke 04 nach 1981, 1983, 1988 und 2021 anfühlen. Denn anders als vor zwei Jahren, als sich der Abstieg lange Zeit abgezeichnet hatte, kamen die Königsblauen in der zweiten Saisonhälfte stark zurück. Nach dem 31. Spieltag hatte S04 sogar wieder auf dem rettenden 15. Platz gestanden.

Die starke Rückserie mit 22 Punkten sorgte dafür, dass die Schalke-Fans wieder voll hinter der Mannschaft standen. Das war auch nach dem Schlusspfiff in Leipzig nicht anders.

"Es ist ein komisches Gefühl zu wissen, dass du abgestiegen bist, aber trotzdem gefeiert wirst", zitierte die "WAZ" Teammanager Gerald Asamoah: "Man weiß gar nicht, wie man damit umgehen soll."

FC Schalke 04 hofft auf "Energie" der Fans

Die "Einheit von Mannschaft und Fans" machte den Ex-Nationalspieler stolz: "Nur so haben wir es überhaupt so weit noch geschafft. Die Fans haben uns mit ihren Anfeuerungen die Siege gebracht. Ohne sie hätten wir es nicht geschafft, noch mal hier hinzukommen. Auf den Tribünen haben die Fans gemerkt, dass die Jungs alles dafür gegeben haben."

Dann ergänzte Asamoah: "Dass wir nach dieser Hinrunde heute noch die Chance hatten, drinzubleiben, ist ein Grund zu sagen, dass wir stolz sein können auf die Jungs."

Der einstige Publikumsliebling blickte zudem schon auf die kommende Saison voraus. "Wir werden alles versuchen, die Fans werden überall mit hinreisen und uns Energie geben", betonte Asamoah: "Ich weiß, dass wir eine starke Mannschaft zusammen bekommen werden und es schaffen können, wieder hochzukommen."

FC Schalke 04: Das sagt Thomas Reis zum Abstieg

Bei Schalke-Trainer Thomas Reis überwog hingegen noch die Trauer. "Heute ist nicht so ein schöner Tag. Leipzig hat uns logischerweise das Leben sehr schwer gemacht, sie waren von Anfang an sehr griffig. Du gehst 0:2 in Rückstand und dann kann ich meiner Mannschaft weiter keinen Vorwurf machen", sagte der 49-Jährige, der Ende Oktober das Amt in Gelsenkirchen übernahm, auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Für die Rückrunde könne sich S04 "leider nichts kaufen können", erklärte Reis weiter: "Aber die Art und Weise, wie wir auch heute zurückgekommen sind mit der Mentalität und dem Glauben daran, dass wir vielleicht auch noch etwas Unmögliches erreichen können, das habe ich auf jeden Fall gesehen. Das Spiel war ein Spiegelbild der Saison, wir haben den Abstieg nicht heute besiegelt."

Die Trauer über den Abstieg muss auch Asamoah noch verarbeiten. "Wir müssen uns sammeln", meinte der 44-Jährige, der keinen Anlass für einen Trainerwechsel sah: "Wir haben einen Trainer, von dem wir viel halten. Wir gehen davon aus, dass wir die Mission Wiederaufstieg auch schaffen. Auch wenn es nicht einfach wird."