08.06.2023 14:51 Uhr

Ex-Trainer sieht "Katastrophe" beim HSV

Thorsten Fink trainierte den HSV zwischen 2011 und 2013
Thorsten Fink trainierte den HSV zwischen 2011 und 2013

Zum zweiten Mal in Folge hat der Hamburger SV den Bundesliga-Aufstieg in der Relegation verpasst. Ex-Trainer Thorsten Fink sieht beim HSV eine bedenkliche Entwicklung.

"Es ist schon eine Katastrophe, dass der Klub erneut nicht aufgestiegen ist", sagte der 55-Jährige im Interview mit "Sport1". "Der HSV muss aufpassen, dass man sich nicht an die 2. Liga gewöhnt. Das ist eine Gefahr für den Verein."

Die Hamburger hatten die erhoffte Rückkehr in die Bundesliga im Saisonfinale jüngst einmal mehr aus der Hand gegeben. Auf der Zielgeraden zog der 1. FC Heidenheim noch vorbei, auch der SV Darmstadt ließ die Rothosen letztlich hinter sich. Für die Elf von Tim Walter reichte es wie im Vorjahr nur zu Platz drei. In der Relegation gegen den VfB Stuttgart unterlagen die Norddeutschen beim 0:3 und 1:3 dann zweimal deutlich.

Damit geht der HSV im Sommer ins sechste Jahr in der Unterklasse. Fink ärgert besonders, dass sein Ex-Klub in der zurückliegenden Spielzeit eine große Chance vertan hat. "Leichter wird es in der nächsten Saison sicher nicht, denn Hertha und Schalke wollen auch wieder hoch", urteilte der Coach. 

Thorsten Fink über HSV-Zeit: "Am Ende reicht es doch nicht"

Allerdings könne er den jüngsten Eindrücken auch positive Dinge abgewinnen, so Fink. "Was mich generell freut, ist dieser neue Zusammenhalt zwischen dem HSV und seinen Fans. Und man hat gesehen, dass in der alten Saison nachhaltig gearbeitet wurde und man am Trainer festgehalten hat", freute er sich. 

Fink selbst erlebte im Volkspark einst die andere Seite des HSV. Nach gut zwei Jahren in Hamburg musste er in der Saison 2013/14 schon am fünften Spieltag seine Koffer packen. Eine 2:6-Pleite gegen den BVB wurde ihm zum Verhängnis. Den Niedergang des Klubs konnten andere Trainer in den folgenden Jahren aber ebenso wenig stoppen.

Die eigene Amtszeit sieht Fink inzwischen dennoch kritisch. "Ich war damals noch jünger und da ist es schwieriger, einen großen Verein zu führen. Das hat man bei Bayern und Julian Nagelsmann gesehen. Man kann inhaltlich gut sein und am Ende reicht es doch nicht", resümierte er.