"Sagenumwobenes Trikot" beflügelt Bayern-Leihgabe

Viele bekannte Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: Der Traumeinstand einer Leihgabe des FC Bayern und ein Ex-BVB-Star im Wechselbad der Gefühle.
Mitte August verlängerte der FC Bayern den Vertrag mit Malik Tillman bis zum Sommer 2026 und verlieh den 21-Jährigen in einem Zuge an die PSV Eindhoven. Der niederländische Erstligist kann den Offensivspieler nach der Saison angeblich für rund 15 Millionen Euro fest verpflichten. Dass Tillman diese nicht gerade geringe Summe durchaus wert sein könnte, hat der US-Nationalspieler am Wochenende direkt mal angedeutet.
Beim klaren 4:0-Erfolg der PSV gegen RKC Waalwijk startete Tillman, der in Eindhoven die prestigeträchtige Nummer 10 trägt, zwar auf der Bank, anders als in den ersten beiden Saisonspielen durfte Tillman in der Schlussphase allerdings mitwirken - und hinterließ auf Anhieb Eindruck.
In der 72. Minute von Ex-BVB-Coach Peter Bosz aufs Feld geschickt, markierte Tillman 14 Minuten später das 4:0. Dass er den Moment genossen haben dürfte, legt ein Zitat aus der Vorstellung des Youngsters nah: "Es gibt kein schöneres Gefühl, als ein Tor zu schießen, aber ich kann auch stolz darauf sein, einen Assist zu liefern", erklärte Tillman bei seinem Wechsel.
Zudem sei er "dankbar, dass mir das sagenumwobene Trikot mit der Nummer 10 überreicht wurde!" In Eindhoven trugen jenes Leibchen immerhin schon Fußball-Größen wie Ruud Gullit, Ronald Koeman, Phillip Cocu oder Georginio Wijnaldum.
Gerüchte um Rückkaufklausel des FC Bayern
Tillman, der aufgrund einer hartnäckigen Oberschenkelverletzung Großteile der Vorbereitung verpasste und langsam ans Team herangeführt wird, kennt sich mit erfolgreichen Leihen übrigens aus. 2022/23 kickte der gebürtige Nürnberger leihweise für die Rangers aus Glasgow. Die Ausbeute: 43 Pflichtspiele, zwölf Tore, fünf Vorlagen und die Auszeichnung zum besten Nachwuchsspieler der schottischen Liga.
Kein Wunder, dass der FC Bayern den Zugriff auf sein Eigengewächs angeblich noch nicht ganz verlieren will. "Sport1" zufolge soll man in den Verhandlungen um Tillman auf eine Rückkaufklausel gepocht haben. Ob diese wirklich Teil des Geschäfts wäre, sollte Eindhoven das Talent 2024 verpflichten, ist nicht bekannt.
Ex-BVB-Star erlebt Berg- und Talfahrt in Katar
Eine wahre Berg- und Talfahrt der Gefühle erlebte derweil ein eher defensivorientierter Ex-Bundesliga-Star. Beim 3:3 zwischen Al Arabi und Al Duhail in der katarischen Stars League glich Abdou Diallo zuerst zum 1:1 für Al Arabi aus, ehe ihm ein Eigentor zum zwischenzeitlichen 1:2 unterlief.
Diallo reifte 2017/18 beim 1. FSV Mainz 05 zu einem der Abwehrstars der Bundesliga und zog nur ein Jahr nach seinem Fünf-Millionen-Euro-Wechsel an den Bruchweg für 28 Millionen Euro weiter zum BVB. 38 Pflichtspiele später sicherte sich wiederum das Starensemble von Paris Saint-Germain für 32 Millionen Euro die Dienste des senegalesischen Nationalspielers.
Die ganz große Liebe zur Stadt der selbigen wollte allerdings nicht entflammen. Diallo geriet immer mehr ins Hintertreffen, versuchte sich in der Rückrunde 2022/23 daher mit einer Leihe zu RB Leipzig erneut in der Bundesliga, blieb aber ebenfalls häufig außen vor. Anders bei Al Arabi, das PSG 15 Millionen Euro für Diallo zahlte und bislang immer auf den 27-Jährigen setzt.
Marc Affeldt