Nachdem er Coach Erik ten Hag der Lüge bezichtigte, reagierte Manchester United und verordnete Jadon Sancho "ein persönliches Trainingsprogramm fernab der ersten Trainingsgruppe". Ein Vorgehen, das nun harte Kritik erntete.

"Ich glaube, es gibt andere Gründe dafür, auf die ich nicht eingehen möchte. Ich bin seit Langem ein Sündenbock, was nicht fair ist", kommentierte Jadon Sancho Anfang September auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) den Umstand, dass ihn Trainer Erik ten Hag nicht in den Kader Manchester Uniteds für das Premier-League-Spiel gegen den FC Arsenal (1:3) berief - laut ten Hag aufgrund schlechter Trainingsleistungen. 

Inzwischen hat der 23-Jährige den Beitrag gelöscht, eine Entschuldigung soll der Engländer ten Hag Medienberichten zufolge allerdings verwehrt haben, die Wogen sind somit keineswegs geglättet, wie die Suspendierung Sanchos vom Teamtraining zeigt.

Dass United diesen drastischen Schritt wählte, kommt allerdings nicht überall gut an. Ex-Premier-League-Star Jamie O'Hara geht bei "talkSPORT" nun heftig mit den Red Devils ins Gericht. 

"Ich finde es abscheulich, was sie ihm antun", wetterte O'Hara in der Sendung "The Sports Bar". "Ich weiß, dass er sich geäußert hat und eine Erklärung abgegeben hat, ob das nun das Richtige war oder nicht … aber war es richtig von ten Hag, ihn herauszustellen, als er noch nicht einmal Teil des Teams war?", hinterfragt der 36-Jährige auch ten Hags Verhalten.

Manchester United sollte sich "schämen"

Uniteds Vorgehen wird dazu führen, dass Sancho "nie wieder zu seiner Bestform findet", urteilt O'Hara weiter. "Das Einzige, was sie tun werden, ist, den Spieler mental zu schädigen und ihn sich noch schlechter fühlen zu lassen, als er es ohnehin schon tut".

Er selbst habe eine ähnliche Situation zu seiner Zeit bei den Wolverhampton Wanderers (2011 bis 2014) erlebt. "Es ist das schlimmste Gefühl überhaupt. Man wird von der Gruppe ausgegrenzt, man bekommt das Gefühl, dass man nicht erwünscht ist, dass man niemandem etwas bedeutet, und das ist deprimierend. Das hat mich deprimiert, und ich bin mir sicher, dass Jadon Sancho im Moment damit zu kämpfen hat, denn er hatte bereits Probleme mit seiner psychischen Gesundheit", so O'Hara weiter.

ManUnited sollte "sich schämen", schließt der Ex-Profi.

Jadon Sancho wechselte 2017 für 85 Millionen Euro vom BVB zu den Engländern, bei denen er seine überragende Form aus Dortmunder Zeiten allerdings nur sehr selten auf den Rasen brachte.