Hummels meldet sich zu Handspiel-Aufreger - Schiri reagiert

In der Fußball-Bundesliga wird auch in der Saison 2023/24 mächtig über die Auslegung der Handspiel-Regel im Strafraum diskutiert. Die beiden Sonntagsspiele des 4. Spieltags lieferten erneuten Zündstoff. Auch BVB-Star Mats Hummels äußerte sich.
In den Partien zwischen 1. FC Heidenheim und Werder Bremen (4:2) und SV Darmstadt 98 und Borussia Mönchengladbach (3:3) gab es mindestens diskussionswürdige Elfmeter, die jeweils nach einem vermeintlich strafbaren Handspiel gegeben wurden.
Vor allem bei Aufsteiger Darmstadt war der Ärger groß: Verteidiger Matej Maglica berührte in einem Zweikampf mit Gladbach-Angreifer Tomas Cvancara den Ball mit der Hand und flog mit Rot vom Platz. Zwar verschoss der Borussia-Neuzugang den Elfmeter, die 40-minütige Überzahl verhalf den Gästen letztlich aber dazu, in der zweiten Halbzeit den 0:3-Rückstand zu biegen.
"Der Elfmeter und die Rote Karte sind definitiv nicht nachvollziehbar. Das ist eine Frechheit", schimpfte daraufhin Darmstadts Präsident Rüdiger Fritsch über die umstrittene Entscheidung des Unparteiischen Timo Gerach.
Auch die Entscheidung beim zweiten Elfmeter der Partie Heidenheim gegen Bremen war strittig, berührte Omar Traoré den Ball lediglich mit den Fingerspitzen (49.). Werder-Stürmer Marvin Ducksch verschoss den Elfer zwar, kam im Nachschuss aber zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer.
BVB-Star sieht zwei Fehlentscheidungen
Für Mats Hummels von Borussia Dortmund, der sich die beiden Sonntagsspiele nach seiner überragenden Leistung beim Auswärtsspiel beim SC Freiburg (4:2) tags zuvor ganz in Ruhe anschauen konnte, handelte es sich jeweils um Fehlentscheidungen der Schiedsrichter.
"Nach den beiden Sonntagsspielen heute muss man vielleicht mal überdenken ob eine Berührung mit der Hand unbedingt auch ein 'Handspiel' sein muss", schrieb der 34-Jährige beim Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter: "Für mich sind das beides keine Situationen die mit Elfmeter bestraft werden dürfen."
Gleichwohl hob Hummels hervor, dass der erste Strafstoß der Partie zwischen Heidenheim und Bremen völlig berechtigt gewesen sei: Werder-Profi Anthony Jung hatte im Strafraum stehend einen Freistoß mit dem Ellenbogen abgefälscht.
Bundesliga-Schiedsrichter Ittrich reagiert
Es dauerte nicht lange, da hatte Hummels mit seinem Post zahlreiche Reaktionen im Netz hervorgerufen. Auch Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich, der die Partie zwischen Heidenheim und Bremen geleitet hatte, kommentierte den Beitrag des BVB-Stars.
Er könne den BVB-Star zwar "total" verstehen, "aber das spielt regeltechnisch keine Rolle", schrieb er bei X und fügte an: "Hinspringen in Torwart-Manier und nur touchieren? Die Kriterien Absicht und unnatürliche Vergrößerung sind klar zu definieren. Daher bin ich mit meinem Elferpfiff im Nachhinein auch nicht zufrieden."
Ittrich stellte klar: "Wenn wir jetzt neben der Bewertung des Handspiels an sich, auch noch bewerten müssen, wie deutlich der Kontakt war, wird es noch grauer."