19.09.2023 15:19 Uhr

Das sind die größten Baustellen des BVB

Für Edin Terzic und den BVB stehen wegweisende Wochen auf dem Programm
Für Edin Terzic und den BVB stehen wegweisende Wochen auf dem Programm

Borussia Dortmund sucht in dieser Saison bislang nach der nötigen Konstanz. sport.de blickt vor dem Champions-League-Auftakt bei Paris Saint-Germain auf die größten Baustellen des BVB.

BVB-Leitungsträger auf Formsuche

Viele Dortmunder Stammspieler hinken aktuell ihrer Topform hinterher. Die bisherigen Auftritte von Kapitän Emre Can stehen wohl sinnbildlich für den wackligen Saisonstart des BVB. Während der defensive Mittelfeldspieler in der vergangenen Rückrunde ein Garant für den Aufschwung war, kommt er in den ersten Wochen der neuen Spielzeit noch nicht richtig in Tritt.

Sébastien Haller sucht derweil in der Offensive seinen Torriecher. Zwar traf der 29-Jährige beim 6:1 im DFB-Pokal gegen Schott Mainz doppelt, in der Bundesliga war er hingegen noch kein Faktor. Mit Neuzugang Niclas Füllkrug und Youngster Youssoufa Moukoko haben zwei weitere Mittelstürmer den Wunsch nach einem Platz in der Startelf.

Womöglich könnte Füllkrug gegen PSG (21 Uhr im LIVE-Ticker) in die Anfangsformation rücken. "Niclas hat 30 Minuten in Freiburg gespielt. Das hat er gut verarbeitet. Morgen werden wir schauen, ob es für mehr reicht", sagte Trainer Edin Terzic am Montag.

Bei weiteren BVB-Profis wie Karim Adeyemi oder Marius Wolf besteht ebenfalls noch deutlich Luft nach oben.

BVB defensiv zu anfällig

Die Defensive ist ein echtes Dauerthema in Dortmund. In dieser Saison hielt der BVB lediglich gegen den 1. FC Köln (1:0) die Null, was allerdings mehr an der gegnerischen Chancenverwertung als an der eigenen Stabilität lag.

Beim jüngsten 4:2-Erfolg gegen den SC Freiburg präsentierte sich die Borussia bei hohen Bällen äußert anfällig - beide Gegentore resultieren aus Kopfbällen.

Trainer Terzic merkte in dieser Saison immer wieder an, dass die Abstände enger gehalten werden müssen. Fakt ist: Der BVB wird sich nicht immer auf seine gefährliche Offensivabteilung verlassen können. Gerade in der Champions-League-Gruppe mit Paris Saint-Germain, Newcastle United und AC Mailand kann jeder Gegentreffer das Aus bedeuten.

BVB konstant inkonstant

Die Leistungsschwankungen innerhalb einer Partie sind beim BVB in dieser Saison besonders auffällig.

Einer schwachen ersten Halbzeit beim VfL Bochum (1:1) folgte ein verbesserter Auftritt im zweiten Durchgang. Im Duell mit Aufsteiger 1. FC Heidenheim (2:2) führten die Westfalen früh mit 2:0, um den schon sicher geglaubten Sieg doch noch aus den Händen zu geben. In Freiburg fing sich der BVB kurz vor der Pause zwei Treffer und machte sich das Leben somit selbst schwer.

"Was uns nicht gefällt: Dass wir nach der guten Startphase nicht konstant die Kontrolle hochhalten konnten", kritisierte Terzic nach dem 4:2 im Breisgau. Die Dortmunder sind derzeit konstant inkonstant. Ob die im Mai auf dramatische Art und Weise verspielte Meisterschaft noch in den Hinterköpfen ist, wissen nur die Beteiligten selbst.

Das Auf und Ab erhöht automatisch den Druck auf Trainer Terzic. Soll eine Krise vermieden werden, müssen die Dortmunder dringend stabiler werden.

Debatte über BVB-Transferpolitik

Durch den Dortmunder Stotterstart kommen Diskussionen über den zurückliegenden Transfer-Sommer auf. Der Abgang von Jude Bellingham soll durch Felix Nmecha und Marcel Sabitzer kompensiert werden. Auf den Kauf eines klassischen Sechsers wie Transfer-Flirt Edson Álvarez wurde hingegen verzichtet, Medienberichten zufolge sprach sich Terzic für Can als interne Lösung aus.

Der Verkauf von Thorgan Hazard an den belgischen Erstligisten RSC Anderlecht sorgte intern angeblich ebenfalls für Gesprächsstoff. Laut "Ruhr Nachrichten" hätte Terzic wohl gerne am Routinier festgehalten. Der Coach habe den flexibel einsetzbaren Spieler sogar schon fest als Backup für die dünn besetzte Außenverteidiger-Position eingeplant.

Mit Haller, Füllkrug und Moukoko stehen währenddessen gleich drei Mittelstürmer im Kader, die allesamt den Anspruch auf jede Menge Spielzeit erheben werden.

Auch wenn das Transferfenster seit dem 1. September geschlossen hat, wird rund um Dortmunder bereits jetzt über mögliche Winter-Verstärkungen diskutiert. Jadon Sancho, der bei Manchester United unglücklich ist, wird dieser Tage mit dem Revierklub in Verbindung gebracht.

Jannik Kube