Nagelsmann wird wohl Bundestrainer - aber nur bis zur EM

Julian Nagelsmann übernimmt rund sechs Monate nach seinem Rauswurf beim FC Bayern offenbar die deutsche Fußball-Nationalmannschaft - allerdings nur als Übergangslösung bis zur Heim-EM 2024.
Das berichten "kicker" und "Bild" übereinstimmend. Demnach sei eine grundsätzliche Einigung zwischen Nagelsmann und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) erfolgt. Nur letzte Details seien noch zu klären, heißt es.
Der DFB teilte dazu auf Anfrage mit, es habe am Dienstag ein erstes Treffen von Verbands-Präsident Bernd Neuendorf und Rudi Völler mit Nagelsmann gegeben. Neuendorf erklärte: "Wir sind in guten Gesprächen."
Laut den Berichten verzichtet Nagelsmann für seinen vorübergehenden Einsatz als Bundestrainer auf viel Geld. 400.000 Euro soll er monatlich einstreichen, rund vier Millionen Euro also bis zur EM. Beim FC Bayern wäre sein Vertrag noch bis 2026 gelaufen und hätte ihm ein Gehalt von rund 20 Millionen Euro garantiert.
Der Kontrakt soll nun aufgelöst werden. Somit wird für den DFB auch keine Ablösezahlung an den deutschen Rekordmeister fällig.
Zuletzt wurde darüber spekuliert, der finanzielle Aspekt könne zum Knackpunkt in den Verhandlungen zwischen dem DFB und Nagelsmann werden. Zumal sich der FC Bayern laut "kicker" weigerte, dem 36-Jährigen eine zusätzliche Abfindung zu zahlen.
Kommt die große DFB-Lösung mit Jürgen Klopp?
Offen bleibt nach derzeitigem Erkenntnisstand, wer Nagelsmann beim DFB-Team nach der EM beerben soll. Die große und in der Verbandsspitze favorisierte Lösung wäre Jürgen Klopp. Sein Vertrag beim FC Liverpool läuft allerdings noch bis 2026.
Kurz nach Hansi Flicks Entlassung hatte Klopps Berater Marc Kosicke der "ARD"-Sportschau gesagt, sein Klient stehe "für das Bundestraineramt nicht zur Verfügung".
Vor allem Klopp-Kumpel und DFB-Vize Hans-Joachim Watzke soll sich aber intensiv darum bemüht haben, den 56-Jährigen doch von einem Wechsel zu überzeugen - mit Erfolg?
Der DFB hatte sich nach dem blamablen 1:4 gegen Japan von Flick getrennt. Beim Länderspiel gegen Frankreich am Dienstag vergangener Woche (2:1) saß einmalig DFB-Sportdirektor Rudi Völler auf der Bank.