Heftige Anschuldigungen gegen Ex-VfB-Sportchef Mislintat

Seit dem 19. Mai 2023 ist Sven Mislintat Sportdirektor von Ajax Amsterdam, zuvor arbeitete der 50-Jährige beim VfB Stuttgart. Ausgerechnet von den Schwaben eiste er unlängst Borna Sosa los - ein Deal mit fadem Beigeschmack, der nun weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen könnte.
Bei Ajax Amsterdam steht Sven Mislintat schon nach wenigen Monaten im Amt massiv in der Kritik. Hauptvorwurf ist die konfuse Transferpolitik im vergangenen Sommer, als die Niederländer zahlreiche Leistungsträger verkauften und erst ganz spät Ersatz fanden.
Der Saisonstart ist daher wenig überraschend komplett in die Hose gegangen, nach vier Begegnungen hat Ajax nur fünf Zähler auf dem Konto.
Jetzt steht Mislintat wegen eines schweren Vorwurfs zusätzlich in der Kritik, sogar sein Job dürfte in Gefahr sein.
Hintergrund: Am Deadline Day war der kroatische Nationalspieler Borna Sosa für acht Millionen Euro von Mislintats Ex-Arbeitgeber VfB Stuttgart zu Ajax Amsterdam gewechselt.
Dabei kam es nach Informationen des niederländischen Senders "NOS" zu einem pikanten Interessenkonflikt: Die Spielerberateragentur AKA wurde für die Abwicklung des Transfers beauftragt, ebenjene besitzt allerdings auch 3,16 Prozent der Anteile an Mislintats Daten-Analyse-Unternehmen Matchmetrics GmbH.
Schnelles Aus für Ex-Sportchef des VfB Stuttgart?
Der gebürtige Kamener soll seine Bosse in Amsterdam zwar früh über seine Firma, in deren Tagesgeschäft er nicht mitwirkt, informiert haben, über die Umstände des Sosa-Wechsels wusste man bei Ajax jedoch nichts.
Man habe "keine Kenntnis von einer Beteiligung der AKA Global GmbH an Matchmetrics", hieß es in einer Klub-Stellungnahme gegenüber "NOS".
Nun sollen umgehend Untersuchungen bezüglich einer möglichen Missachtung der eigenen Corporate-Governance-Regeln eingeleitet werden. "Sven Mislintat bietet dabei seine volle Kooperation an, einschließlich der Weitergabe aller relevanten Dokumente", betonte Ajax.
Laut "kicker" ist ein schnelles Aus des Sportdirektors beim niederländischen Top-Klub nicht ausgeschlossen. Aus dem Vereins-Umfeld sei ohnehin zu hören, "dass man einen Weg suche, um Mislintat schnell wieder loszuwerden".