Insider zweifelt an DFB-Zukunft von Nagelsmann
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann haben sich vorerst auf eine Zusammenarbeit bis zur Heim-EM 2024 geeinigt. Danach könnte es den Ex-Coach des FC Bayern weg von der Nationalmannschaft ziehen, glaubt ein alter Weggefährte.
"Julians ganz große Stärken liegen auf dem Platz, seine Intuition, seine Schnelligkeit in den Gedanken, seine Auffassungsgabe und auch seine Fähigkeit, Dinge zu vermitteln. Deshalb bin ich grundsätzlich der Meinung, dass er langfristig täglich auf den Platz gehört, weil er sich da komplett entfalten und die ganze Bandbreite seiner Kompetenzen einbringen kann", sagte Bernhard Peters, mit dem Nagelsmann einst bei 1899 Hoffenheim zusammengearbeitet hatte.
Die Kraichgauer habe Nagelsmann bei seiner ersten Profi-Station "aus aussichtsloser Lage gerettet und dann bis in die Champions League geführt", lobte Peters, der damals als Nachwuchsdirektor in Hoffenheim fungierte. "Da war er deutlich jünger als viele Spieler, hatte aber sofort ihre volle Aufmerksamkeit. Durch seine Fachlichkeit, aber auch durch seine natürliche Autorität, das ist eine Gabe. Er hat viel aus dem Bauch heraus intuitiv richtig gemacht."
Nagelsmann sei ein "außergewöhnliches Trainer-Talent" gewesen und sei ein "außergewöhnlicher Typ", sagte Peters. "Er ist rhetorisch stark, hat die Gabe, ein Spiel lesen zu können und Spieler durch sein Temperament mitzureißen und für sich einzunehmen."
Nationalmannschaft: Julian Nagelsmann "eine starke Lösung"
Für die so wichtige EM-Endrunde im eigenen Land im kommenden Sommer sei Nagelsmann "eine starke Lösung. Er ist immer auf der Höhe, sehr interessiert an allen aktuellen Entwicklungen. Und auch in dieser Rolle wird ihm seine Schnelligkeit helfen. Er kann bei Spielen in kurzer Abfolge unheimlich gut reagieren, in Bezug auf die eigene Mannschaft, aber auch schnell auf Veränderungen beim Gegner", sagte Peters.
"Julian ist oft einen Meter schneller als der Gegner, und ich bin sicher, dass ihm dies auch bei der EM gelingen wird. Deutschland wird mit ihm im Laufe des Turniers sicher die eine oder andere taktische Überraschung präsentieren", ergänzte der frühere Sportdirektor des Hamburger SV und heutige Berater bei Werder Bremen.