Neururer erhöht Druck auf Nagelsmann: "Das ist traurig"

Im Testspiel gegen die Türkei offenbarte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zum wiederholten Male große Lücken in der Defensive. Grund genug für Kultcoach Peter Neuruer, Alarm zu schlagen.
Aufbruchstimmung adé: Nach der 2:3-Niederlage der DFB-Auswahl am vergangenen Samstag - der ersten unter dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann - ist die Angst vor einem Desaster bei der Heim-EM im kommenden Jahr zurück.
Sollte auch der zweite November-Test gegen Österreich am Dienstagabend (20:45 Uhr) in die Hose gehen, müsste sich wohl auch Nagelsmann einige kritische Fragen gefallen lassen.
Peter Neururer nimmt den Nachfolger von Hansi Flick deshalb in die Pflicht. "Ein enttäuschendes Ergebnis, gar keine Frage", eröffnete der langjährige Übungsleiter seine neuste Video-Kolumne für das Portal "Wettfreunde".
Dass ausgerechnet der zum Linksverteidiger umfunktionierte Kai Havertz den entscheidenden Elfmeter verursachte, sei ein Umstand, "den sich Nagelsmann einmal überlegen sollte", gab Neururer zu bedenken.
Es könnten nunmal nicht alle Weltklassespieler gleichzeitig auf dem Platz stehen, ergänzte der 68-Jährige, der von Nagelsmann forderte, "ganz schnell eine Ordnung zu finden" und das Experimentieren zu beenden.
Nationalmannschaft: Neururer findet Defensive "traurig"
Doch Neururer fand auch lobende Worte für Nagelsmann. "Er geht tatsächlich nach Leistung. Das finde ich überragend und großartig - und ein kleiner Unterschied zur Ära Hansi Flick", hob der einstige Übungsleiter des VfL Bochum hervor.
Nur habe sich im Defensivverhalten seit dem Trainerwechsel kein bisschen verbessert. "Das ist traurig. Da müssen wir ganz schnell eine Änderung vornehmen. Dieses Hin- und Herwechslerei bringt gar nichts", stellte Neururer klar.
Umso wichtiger sei daher ein Erfolgserlebnis gegen Österreich. "Die Defensive kann nur dann stark sein, wenn die Strukturen stimmen", resümierte Neururer.