08.09.2024 13:30 Uhr

Ballon-d'Or-Chef erklärt Musialas Nichtnominierung

Jamal Musiala ist für den FC Bayern am Ball
Jamal Musiala ist für den FC Bayern am Ball

Jamal Musiala vom FC Bayern befindet sich nicht auf der Nominierungsliste für den prestigeträchtigen Ballon d'Or. Vincent Garcia, Chefredakteur von "France Football", hat nun auf die kontrovers diskutierte Entscheidung reagiert.

"Dass Jamal Musiala nicht auf der Liste der 30 Nominierten für den Ballon d'Or steht, bedeutet nicht, dass sein Talent in Frage gestellt wird, das jeder anerkennt", erklärte Garcia gegenüber "tz"-Reporter Philipp Kessler: "Tatsächlich war er 2023 dabei und auch für die Kopa-Trophy nominiert, die an den besten jungen Spieler vergeben wird. Aber wie Jude Bellingham hat sich auch sein Status weiterentwickelt, und die Erwartungen waren in diesem Jahr wahrscheinlich höher. Infolgedessen wurde er wahrscheinlich auch anders bewertet."

Seiner Meinung nach gäbe "es drei Hauptgründe, warum er vom Ausschuss nicht ausgewählt wurde", so der Journalist.

"Erstens seine mangelnden Statistiken in der Champions League, wo er zum Beispiel genauso viele Tore wie Mathys Tel erzielt hat. Das ist zu wenig für einen Spieler seines Kalibers. Auch in wichtigen Spielen wie dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Real Madrid oder dem EM-Viertelfinale gegen Spanien, wo seine Leistungen nicht katastrophal, sondern eher neutral waren, konnte er nicht überzeugen. Auch die Saison der Bayern, die in der Bundesliga die schlechteste Platzierung seit 2011 erreicht hat, hat ihm nicht geholfen", argumentierte Garcia.

Der Chefredakteur von "France Football" zeigte sich aber davon überzeugt, "dass er in Zukunft auf diese Liste zurückkehren wird."

Die französische Fachzeitschrift verleiht den Ballon d'Or am 28. Oktober zusammen mit der UEFA.

FC Bayern reagiert mit Unverständnis

Der FC Bayern hatte zuvor mit Unverständnis darauf reagiert, dass Musiala nicht der 30 Namen umfassenden Nominierungsliste angehört.

Der 21-Jährige sei "einer der herausragenden Spieler bei der Europameisterschaft" gewesen, "wurde dort in die Top-Elf gewählt und zählte zu den Torschützenkönigen des Turniers", sagte Münchens Sportvorstand Max Eberl der "dpa": "Zudem stand der FC Bayern auch dank der großartigen Leistungen von Jamal im Halbfinale der Champions League. Dass er nun nicht einmal zu den 30 besten Spielern der vergangenen Saison zählen soll, ist für uns völlig unverständlich."