Bayern-Torwart Ulreich droht womöglich Strafe
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ermittelt gegen Sven Ulreich vom FC Bayern. Der Stellvertreter von Manuel Neuer hatte sich im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen (1:1) einen verbalen Aussetzer geleistet. Inzwischen hat sich der Münchner entschuldigt.
Der Kontrollausschuss des DFB hat die Ermittlungen gegen Bayern Münchens Ersatztorwart Sven Ulreich eingeleitet. Das bestätigte ein Sprecher der "Deutschen Presse-Agentur".
Der 36-Jährige wird somit zu einer zeitnahen Stellungnahme aufgefordert. Anschließend entscheidet das DFB-Gremium, ob gegen Ulreich Anklage erhoben oder ob das Verfahren eingestellt wird.
Im Falle einer Anklage droht dem Bayern-Routinier eine Geldstrafe, wie ähnliche Vorfälle aus der Vergangenheit zeigen. 2015 beleidigte der damalige Wolfsburger Kevin De Bruyne, heute bei Manchester City, etwa einen Balljungen und musste dafür 20.000 Euro zahlen.
FC Bayern spielt Beleidigung herunter
Sven Ulreich hatte am Samstagabend Bayer Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes beschimpft. In einem kurzen Clip, der sich schnell im Internet verbreitete, ist zu sehen, wie der Ersatzmann wütend aufspringt und in Richtung Leverkusener Bank ruft: "Hey, hey, setz dich hin, Rolfes, du Wichser!"
Ulreichs Verein, der FC Bayern, erklärte gegenüber "Bild", die Bemerkungen seien im Eifer des Gefechts gefallen. Der Torwart wisse, dass seine Wortwahl unangemessen war und habe sich dafür entschuldigt. Bayer-Sportchef Simon Rolfes, der die Beleidigungen laut eigener Aussage nicht gehört hatte, sagte lediglich: "Für das Niveau seiner Worte ist jeder selbst verantwortlich."
Grund für den Ärger: Im Liga-Duell der beiden Spitzenmannschaften hatte sich Doublesieger Bayer Leverkusen immer wieder Zeit bei Abstößen und Standardsituationen gelassen - ganz zum Unmut der Bayern, die auf den Siegtreffer drängten. Granit Xhaka hatte zugegeben, dass man Zeitspiel bewusst als Mittel eingesetzt habe: "Wir mussten den Rhythmus aus dem Spiel nehmen."