Julian Nagelsmann hat bestätigt, dass er Mittelfeld-Talent Paul Wanner vom FC Bayern gerne für die Länderspiele gegen Bosnien-Herzegowina (Samstag, ab 20:15 Uhr live bei RTL) und Ungarn nominiert hätte. Wanners Absage bewertet der Bundestrainer nicht als Affront. Auch zu BVB-Profi Julian Brandt äußerte sich Nagelsmann.

Die Absage Wanners könne er nachvollziehen, sagte Nagelsmann am Montagnachmittag auf der DFB-Pressekonferenz, und der Entscheidung, in der aktuellen Phase lieber weiterhin für die deutsche U21-Nationalmannschaft spielen zu wollen, sogar etwas Positives abgewinnen.

"Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn er hier wäre", bekannte Nagelsmann: "Klar ist, dass wir als Verband darum kämpfen, die Toptalente bei uns zu halten. Auf der anderen Seite habe ich keine Sorge, denn es ist eine persönliche Entscheidung des Spielers." 

Nagelsmann habe "schon das Gefühl", dass Wanner gerne für Deutschland auflaufe. "Deswegen spielt er auch für unsere U21. Generell ist die Aussage von ihm, dass er sich einfach noch nicht auf diesem Niveau sieht, sehr reif für einen 18-Jährigen." Der Bundestrainer betonte, dass er Wanner weiterhin für den WM-Kader 2026 auf dem Zettel habe.

Nagelsmann über BVB-Star Brandt: "Muss es jetzt zeigen"

Auf ein besonderes Comeback dürfen sich derweil zwei Spieler von Borussia Dortmund freuen: Felix Nmecha und Julian Brandt. Die beiden BVB-Profis hatten in den vergangenen Monaten unter Nagelsmann überhaupt keine Rolle gespielt, nun werden sie belohnt. Vor allem beim 47-fachen Nationalspieler Brandt hatten die wenigsten Beobachter mit einer Berufung gerechnet. 

"Ich habe immer betont, dass Türen nie zu sind und dass ich nach Leistung bewerte. Trotzdem gehört zur Wahrheit auch, dass wir ein paar Verletzte haben und umbauen mussten. Wenn der komplette EM-Kader zur Verfügung steht, wäre er vielleicht nicht dabei gewesen", sagte Nagelsmann. "Er war in Dortmund, in einer Mannschaft, die nicht im Flow ist, gemeinsam mit Felix Nmecha der Stabilste. Er hat sich auch im Defensiv-Verbund entwickelt und arbeitet da viel."

Brandt habe beim BVB zuletzt "mehr Verantwortung" übernommen als noch in den Monaten zuvor. "Er muss es aber auch jetzt bei uns zeigen", forderte der Bundestrainer. "Es liegt an ihm, einen nachhaltigen Eindruck zu machen, um seine Chancen zu erhöhen, auch dann nominiert zu werden, wenn der ganze Kader da ist."