13.11.2024 06:03 Uhr

Matthäus hinterfragt BVB-Spitze

Lothar Matthäus äußerte sich zur Lage beim BVB
Lothar Matthäus äußerte sich zur Lage beim BVB

Bei Borussia Dortmund ist der Druck nach dem enttäuschenden Saisonstart groß. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus fand nun für BVB-Trainer Nuri Sahin kritische Worte und hinterfragte die Führungsetage des Revierklubs.

"Der Kader ist gut genug zusammengestellt. Dafür haben wir sie alle vor der Saison gelobt - auch ich. Nun spielt sicherlich auch die Verletztenmisere eine Rolle", schrieb Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne und merkte an: "Aber es wäre wichtig gewesen, wenn man von Anfang an eine Stamm-Mannschaft gehabt hätte - so wie bei den Bayern."

Beim BVB gebe es unter Sahin keine klare erste Elf. "Da gibt es fast jedes Wochenende eine andere Doppelsechs, Marcel Sabitzer spielt mal im Zentrum und mal auf den Außen. Das sind Entscheidungen, wo der Trainer gefragt ist", kritisierte Matthäus.

Sahin habe es nach den Abgängen von Marco Reus und Mats Hummels noch nicht geschafft, eine Hierarchie aufzubauen. Das passiere zwar nicht von einem Tag auf den anderen, "aber zumindest sollte er 13 oder 14 Spieler haben, denen er klar vermittelt, dass er sie unbedingt für sein System braucht".

Matthäus legte nach: "So wächst eine Mannschaft zusammen und im Anschluss kann Sahin durchrotieren. In Dortmund hat sich von Anfang an keine Mannschaft gefunden."

Matthäus hinterfragt die Führungsriege des BVB

Auch an der Zusammenstellung der Führungsetage ließ der 63-Jährige kein gutes Haar.

Grundsätzliche habe ein Trainer in Dortmund "kein einfaches Umfeld". "Da genügt ein Blick auf die Tribüne. Dort sitzen Leute, die alle ihre eigene Ansicht haben. Mit Matthias Sammer und Hans-Joachim Watzke gibt es zwei sehr kritische Menschen. Lars Ricken und Sebastian Kehl halten sich eventuell ein wenig zurück. Sven Mislintat ist auch noch mit dabei", erklärte Matthäus.

Der Weltmeister von 1990 weiter: "Ich weiß noch nicht, ob man beim BVB auf der Tribüne eine Einheit sitzen hat. Es sind alles Leute, die sich in Dortmund einen Namen gemacht haben. Vielleicht ist zu viel Klubvergangenheit auch nicht das Richtige."

Stattdessen legte Matthäus dem BVB "Input von außen" nahe.