Überraschende Mulder-Aussage zum Fährmann-Zoff
Interimssportdirektor Youri Mulder vom FC Schalke 04 weist Kritik am Zeitpunkt des Vereinsstatements zu dem Konflikt mit dem aussortierten Torhüter Ralf Fährmann zurück - mit einer durchaus überraschenden Begründung.
"Ich weiß nicht, ob das für Unruhe gesorgt hat", sagte Mulder dem "kicker" angesprochen auf die Mitteilung, die Schalke am vergangenen Donnerstagabend, rund 24 Stunden vor dem wichtigen Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern veröffentlicht hatte.
Laut Mulder hatte der Vorgang keine unmittelbare Auswirkung auf die Mannschaft der abstiegsbedrohten Knappen, die gegen den Aufstiegsanwärter aus der Pfalz eine bittere 0:3-Klatsche bezog. "Für mich hat die Stellungnahme des Vereins nichts mit der Leistung gegen Lautern zu tun", betonte der Niederländer, der bis Jahresende als Sportdirektor auf Schalke fungiert und dafür seinen Posten im Aufsichtsrat ruhen lässt.
Fakt ist aber, dass das Statement zur Causa Fährmann (wieder einmal) den Fokus vom Sportlichen weg lenkte - und in der Mannschaft anscheinend sehr wohl ein Thema war.
Zumindest übte Kapitän Kenan Karaman nach dem Debakel gegen den FCK deutliche Kritik an der Art und Weise, wie die vom Vorstand ausgehende Mitteilung lanciert wurde. "Der Zeitpunkt ist nicht gut, wenn man sich auf ein Spiel vorbereitet. Er ist nicht clever. Daraus müssen wir unsere Schlüsse ziehen", sagte Karaman gegenüber Journalisten. Es müsse nun "auf allen Ebenen Klartext gesprochen" werden, so der 30-Jährige.
Ralf Fährmanns Anwalt drohte dem FC Schalke 04
Die S04-Spitze um Matthias Tillmann hatte mit dem Statement anscheinend einen Schlussstrich unter den Fall Fährmann ziehen wollen, stattdessen die Debatte aber weiter angeheizt.
"Insgesamt vier Gesprächsangebote machte der Verein, keines wurde angenommen. Stattdessen wird gezielt der Weg über die Öffentlichkeit gesucht und versucht, die Situation weiter eskalieren zu lassen. Eine Gangart, die sein Berater bereits auf Schalke und bei anderen Klubs praktizierte und die definitiv nicht im Sinne des FC Schalke 04 ist", hieß es dort unter anderem.
Und: "Ralf Fährmanns Vertrag endet am 30. Juni 2025, er wird unter keinen Umständen verlängert und Fährmann wird den Verein danach verlassen. Auch wenn sich Ralf Fährmann nach eigener Aussage weiterhin für den besten Torhüter auf Schalke hält, wird er kein Spiel mehr für Königsblau bestreiten."
Zuvor hatte Fährmanns Anwalt via "Sport Bild" mit einer Strafanzeige seines Klienten wegen übler Nachrede gedroht. Es geht um ein nicht im Vorfeld mit dem Verein abgestimmtes Interview des 36 Jahre alten Profis, eine darauf folgende Abmahnung durch den Klub, die dieser inzwischen zurücknahm, sowie Interna zu den Vorfällen, die immer wieder an die Medien gelangten.