Das sagt Glasner zu den heißen Bayern-Gerüchten
Oliver Glasner wurde heiß als Trainerkandidat beim FC Bayern gehandelt – vor der Verpflichtung von Vincent Kompany. Für den früheren Chefcoach von Eintracht Frankfurt spielen diese Gerüchte keine Rolle mehr.
Im Gegensatz zu manch anderem Kandidaten hatte Glasner dem deutschen Rekordmeister nicht abgesagt. Stattdessen ließ ihn sein Arbeitgeber Crystal Palace aus der englischen Premier League nicht gen München ziehen, wie Ehrenpräsident Uli Hoeneß sogar öffentlich ausplauderte.
"Zunächst mal kommentiere ich nicht, was Uli Hoeneß sagt", erklärte Glasner im "kicker". "Für mich war Crystal Palace immer im Fokus. Ich habe mich auch im Urlaub nur mit Palace beschäftigt: Kaderplanung, Transfers, alles immer eng mit dem Klub abgestimmt."
Der 50 Jahre alte Österreicher ergänzte: "Es ergibt auch keinen Sinn, jetzt im Dezember über etwas zu sprechen, das vielleicht vor einem knappen halben Jahr passiert ist oder hätte passieren können."
Die Entwicklung bei Crystal Palace verlief allerdings nicht so, wie sich Glasner und Co. das noch vor einigen Monaten vorgestellt hatten. Statt nach einem starken Endspurt und Tabellenplatz zehn in der Vorsaison weiter oben anzugreifen, starteten die Londoner desaströs in die laufende Saison.
Kein einziger Sieg sprang bei den ersten acht Ligaspielen heraus. Als 17. stecken die Londoner weiter mitten im Abstiegskampf der höchsten englischen Spielklasse.
Abstiegs- statt Titelkampf beim FC Bayern
Immerhin: Eine Trennung von Glasner stand dem Vernehmen nach trotz der bitteren sportlichen Bilanz noch nicht ernsthaft im Raum.
"Natürlich ist es überall gut, Vertrauen zu spüren. Aber grundsätzlich wäre es für mich auch grotesk, wenn man binnen weniger Monate seine Meinung als Klub drastisch ändern würde", erklärte der Fußballlehrer.
"Ich bin mir sicher, dass ich kein anderer Trainer bin als vergangene Saison, und definitiv bin ich kein anderer Mensch geworden. Also die Qualitäten, die im Mai noch gelobt wurden, konnten ja nicht weg sein. Aber klar, ich weiß auch, dass das im Fußball-Business schnell vergessen wird. Doch Kontinuität in einem Klub zeichnet eben aus, bei so etwas genauer hinzuschauen", sagte Glasner weiter.
Abstiegskampf auf der Insel, statt der Wettbewerb um Titel mit dem FC Bayern: Für Glasner ist das womöglich eine längerfristige Perspektive. Bis 2026 ist er noch an Crystal Palace gebunden, Verlängerung nicht ausgeschlossen. "Schauen wir mal, wie sich alles entwickelt, und dann werden wir uns sicher auch irgendwann rechtzeitig unterhalten, wie es weitergeht. Das hängt insbesondere von der Perspektive ab: Was hat der Verein vor, welche Visionen hat man? Fakt ist: Die Arbeit macht Spaß, die Zusammenarbeit ist vertrauensvoll."