Kommentar: Dieser BVB hätte Soforthilfen gebraucht!

Im Endspurt der Winter-Transferperiode herrschte beim BVB noch einmal reges Treiben. Gleich drei Neuzugänge verkündete der sportlich angeschlagene BVB kurz vor Schließung des Wechselfensters noch. Allein: Die dringend benötigte Soforthilfe ist nicht dabei, meint unser Redakteur. Ein Kommentar.
Diant Ramaj, Daniel Svensson, Carney Chukwuemeka - die Entscheidungsträger bei Borussia Dortmund waren am Deadline Day alles andere als faul. Drei junge Spieler mit großem Potenzial wurden dazugeholt, auch wenn Ramaj direkt weiterverliehen wurde und erst ab Sommer zum Team stoßen soll.
Und da auch Salih Özcan vorzeitig von seiner Leihe nach Wolfsburg zurückbeordert wurde, hat der neue BVB-Coach Niko Kovac direkt einige neue Optionen für seine schwierige Aufholjagd-Mission.
Hätte auch der anvisierte Transfer von Olympique Lyons Rayan Cherki, der nach einer denkwürdigen Posse doch nicht am Westfalenstadion aufschlug, umgesetzt werden können, wären bei der Borussia wohl alle Chefs zufrieden gewesen.
Problem: So wie sich der BVB in den vergangenen Wochen und Monaten präsentiert hat, wären Soforthilfen mit größerer Erfahrung und vor allem Führungsstärke sinnvoller gewesen. Auch Cherki hätte, bei aller fußballerischer Qualität, ebenjenes Vorangehen kaum mitgebracht.
Der BVB steht unter Zeitdruck
Speziell in der Innenverteidigung ist die Borussia, gemessen an ihren sportlichen Zielen, nach wie vor viel zu knapp besetzt. Gerade jetzt, wo Nico Schlotterbeck gesperrt und Niklas Süle verletzt ist, wird erneut das ganze Ausmaß des Dilemmas deutlich.
Den Neuen wiederum muss zwingend Anpassungszeit eingeräumt werden - Zeit, die der BVB als aktueller Tabellenelfter eigentlich nicht hat.
Svensson steht zwar voll im Saft, kommt allerdings aus einer deutlich schwächeren Liga. Chukwuemeka wiederum spielte beim FC Chelsea überhaupt keine Rolle, durfte nur sporadisch in der B-Mannschaft ran, die in Conference League und Pokal ins Rennen geschickt wurde.
Nur 14 Ligaspiele bleiben Borussia Dortmund noch, um in der Bundesliga irgendwie zurück in die Europacup-Region zu kommen. Wunderdinge wird man von den Winter-Zugängen dabei sicher nicht erwarten dürfen.