Hoeneß kritisiert Nagelsmann-Entlassung erneut

Im März 2023 musste Julian Nagelsmann beim FC Bayern durchaus überraschend seine Koffer packen. Klub-Patron Uli Hoeneß ärgert die Trennung vom heutigen Bundestrainer noch immer.
Rückblickend hätte er sich "gewünscht, dass man diese Dinge mit etwas mehr Geduld behandelt hätte", betonte Uli Hoeneß im Interview mit "t-online": "Wer weiß, was passiert wäre, wenn Julian die Chance gekriegt hätte."
Auch das Timing der Entlassung beim FC Bayern stellte der 73-Jährige infrage. "Das hat zu einem Zeitpunkt zur Unruhe geführt, als wir noch alle drei Titel hätten gewinnen können. Es war ja keine Katastrophensituation", gab Hoeneß zu bedenken.
Trotz der Möglichkeit auf Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions-League-Triumph war Julian Nagelsmann plötzlich durch Thomas Tuchel ersetzt worden. Am Ende reichte es unter dem neuen Übungsleiter nur zur Schale - mit mächtig Dusel.
Neuer Seitenhieb auf ehemalige Bayern-Führung
Die Trennung sei "mit dem Aufsichtsrat lange Zeit überhaupt nicht abgestimmt" gewesen, monierte Hoeneß. Man sei "mehr oder weniger vor vollendete Tatsachen gestellt" worden.
Ein neuerlicher Seitenhieb in Richtung der damaligen sportlichen Führung um Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic.
Am Ende der Saison 2022/23 mussten die beiden Entscheider schließlich gehen.
Ausgerechnet Kahn lobte Hoeneß allerdings auch ausdrücklich. Dieser habe "als Spieler ungeheure Verdienste" für den Klub geleistet "und die werden auch keinen Millimeter kleiner geredet", beteuerte der Vereins-Patron: "Die Tür beim FC Bayern steht ihm immer offen."
Hoeneß lobt Nagelsmanns DFB-Verlängerung
Doch zurück zu Nagelsmann: Dass der Bundestrainer sein Arbeitspapier beim DFB erst kürzlich vorzeitig bis 2028 verlängert hat und (mindestens) bis zur nächsten Europameisterschaft bleibt, begrüßt Hoeneß ausdrücklich.
"Das ist total richtig. Man ist offensichtlich mit ihm zufrieden, ihm macht die Aufgabe Spaß. Und dann gibt es überhaupt keinen Grund, nicht zu verlängern", hob Hoeneß im Gespräch mit dem "kicker" hervor.