"Skandal": Schiri Zwayer im Fokus

Dass Holstein Kiel am Sonntag einen kleinen Befreiungsschlag verpasste und sich nicht auf den Relegationsrang 16 verbessern konnte, lag Störche-Spielführer Lewis Holtby zufolge auch an Schiedsrichter Felix Zwayer. Angesprochen auf die Leistung des Unparteiischen, nahm Holtby kein Blatt vor den Mund.
In der 73. Minute klingelte es zum dritten Mal im Kasten des VfL Bochum. Beim Stand von 2:2 zimmerte Lewis Holtby die Kugel zum 3:2 für Holstein Kiel ins Netz. Kurz nach dem Jubel schritt der VAR jedoch ein, Referee Felix Zwayer nahm den Treffer schließlich zurück, es blieb bei der Punkteteilung, die keinem der Klubs wirklich weiterhilft. Für Holtby ein echter Aufreger.
"Jetzt mal ganz im Ernst, ich sage da nichts mehr dazu. Ich sage auch nichts mehr zum Schiedsrichter. Also, wenn das ein Foul ist, wenn das wirklich ein Foul ist, dann ist das ein Skandal, ganz ehrlich", wetterte der Ex-Schalker nach dem 2:2 (1:2) im Kellerduell der Fußball-Bundesliga zwischen Holstein Kiel und dem VfL Bochum sichtlich genervt bei "DAZN".
Stein des Anstoßes: Vor dem Treffer zum 3:2 erkannte Zwayer ein vermeintliches Foulspiel von Holtby an VfL-Neuzugang Tom Krauß. Eine Entscheidung, die Holtby so gar nicht nachvollziehen kann: "Er läuft in meine Hand rein. Wenn das ein Foul ist, dann höre ich am besten nächste Saison auf", so Holtby, der in einer anderen Szene (Zweikampf mit Ordets im Sechzehner) wiederum gerne einen Elfmeter bekommen hätte: "Mir fehlen die Worte, für beide Entscheidungen."
Zwayer habe seine Entscheidung auf dem Rasen damit erklärt, dass Holtby Krauß "komplett ins Gesicht" gewischt habe. "Ich wische ihm überhaupt nicht ins Gesicht", vielleicht ganz leicht mit dem kleinen Finger, so Holtby, der immer wieder betonte, er sei sprachlos, weiter.
VfL Bochum in der ersten Halbzeit "klar besser"
Krauß' Reaktion lässt übrigens erahnen, dass sich die Bochumer nicht hätten beschweren können, wenn das Tor letztlich doch gezählt hätte: "Vielleicht auch ein bisschen Glück für uns. Aber ich habe schon ein bisschen Kopfschmerzen", sagte Krauß.
Immerhin: Unverdient ist der Punktgewinn der Bochumer, die ihrerseits Chancen hatten, die Partie zu gewinnen, keineswegs.
Das sieht auch Kiels Fiete Arp so: "Wir sind endlich mal in Führung gegangen, haben danach aber nicht so befreit aufspielen können. Das Unentschieden geht nach 90 Minuten in Ordnung, aufgrund der zweiten Hälfte ist es allerdings hart für uns, nur einen Punkt mitgenommen zu haben." Auch Holtby sah die Ruhrgebietler in den ersten 45 Minuten "klar besser".