Matthäus staunt über Bayern: "So etwas noch nie gesehen"

Das Gipfeltreffen zwischen Bayer Leverkusen und dem FC Bayern sollte eigentlich ein episches Duell um die diesjährige Meisterschaft werden. Umso mehr verwunderte, dass am Samstag nur die Elf von Xabi Alonso ernsthaft auf Sieg spielte.
"Ich habe so etwas noch nie gesehen", urteilte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus am Abend bei "Sky90" über das Top-Spiel zwischen Bayer Leverkusen und dem FC Bayern.
90 Minuten lang war die Werkself zuvor in der heimischen Arena gegen den Tabellenführer angerannt. Doch trotz 16:2 Abschlüssen und einem Expected-Goal-Wert von 2,23 zu 0,14 endete die Partie 0:0.
Matthäus befand, die Münchner hätten "keine einzige Torchance" gehabt. "Sie haben ein Ergebnis geholt, das sie unbedingt holen wollten. Viel Glück würde ich sagen, weil Bayer Leverkusen aus solchen Gelegenheiten schon viele Tore erzielt hat - heute gar keins."
Für den ehemaligen Bayern-Kapitän ist durch das Remis im direkten Aufeinandertreffen nun auch die Meisterschaft entschieden. "Bayern München hat 0:0 gewonnen. Ich bin überzeugt, dass es nicht mehr langt", sagte er mit Blick auf die Titelhoffnungen im Rheinland.
Eberl: "Das ist nicht die Bayern-DNA"
Dort fühlte man sich nach Abpfiff tatsächlich als Verlierer. Mittelfeldstratege Granit Xhaka attestierte seinen Mitspielern eine "Riesenleistung". Umso enttäuschender sei es, dass man letztlich nur mit einem Punkt dasteht. "Wir hätten das Spiel heute verdient gewinnen müssen", sagte der Schweizer.
Und auch Bayer-Coach Xabi Alonso haderte, das Ergebnis sei "für die Tabelle nicht genug." Noch wollte er den Titelkampf aber nicht abschenken.
Sollte es im Mai dann tatsächlich nicht zur Titelverteidigung reichen, würde er sich über andere Partien letztlich mehr ärgern, ließ der Spanier durchblicken.
"Wir hatten in der Vergangenheit Scheiß-Unentschieden. Heute ein Unentschieden gegen diese Bayern kann passieren", ordnete Alonso das Ergebnis realistisch ein.
Beim FC Bayern hat man die Woche der Wahrheit mit dem Champions-League-Playoff gegen Celtic (2:1) und dem Top-Spiel gegen Leverkusen derweil mit einem blauen Auge überstanden.
"Wir haben gemacht, was eher untypisch für die Bayern ist. Wir haben gekämpft, wir haben gegrätscht", sagte Max Eberl bei "Sky90" und erkannte an: "Grundsätzlich ist es nicht die Bayern-DNA, auf Unentschieden zu spielen. Bayer hat uns aber dahin gebracht."