Mega-Schwalbe erzürnt Milan-Legenden

Nach einem 1:1 im Rückspiel gegen Feyenoord Rotterdam verabschiedete sich Milan am Dienstag aus der Champions League. Der Schuldige dafür war schnell gefunden: Abwehrspieler Theo Hernández, der seinem Team mit einer peinlichen Schauspieleinlage einen Bärendienst erwies.
Bis zur 51. Minute hatte die AC Milan die Gäste aus Rotterdam im Champions-League-Spiel am Dienstag komplett im Griff. Die Italiener dominierten den Gegner, führten mit 1:0 und hatten mehrere Chancen auf das zweite Tor, das nach dem 0:1 im Hinspiel zum Weiterkommen gereicht hätte. Doch dann hatte Theo Hernández seinen "großen" Auftritt.
Der Abwehrspieler ging bei einem schnell vorgetragenen Angriff mit nach vorne, bekam den Ball auf dem linken Flügel und drang in den Strafraum ein. Plötzlich hob er mit Duell mit Feyenoords Givairo Read spektakulär ab. Der polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak zögerte keine Sekunde, fiel auf die dreiste Schwalbe nicht rein und zückte umgehend Gelb und wenige Sekunden Gelb-Rot, da Hernández schon in der ersten Hälfte verwarnt worden war.
In Unterzahl konnten die Italiener ihre Führung anschließend nicht mehr verteidigen und schieden nach einem 1:1 aus. Als großer Sündenbock wurde Hernández ausgemacht, der von zahlreichen Mailänder Klub-Legenden scharf für seinen Schauspielversuch kritisiert wurde.
"Theo Hernández macht das schon seit Jahren"
"Die zweite Gelbe Karte ist absurd. Das ist unsportlich. So etwas macht man nicht", klagte etwa Zvonimir Boban am "Sky Italia"-Mikrofon. "Theo Hernández macht das schon seit Jahren. Ich bin überrascht, dass niemand versucht hat, sein Verhalten zu korrigieren. Er trägt einen großen Teil der Schuld für das Ausscheiden", wetterte der ehemalige Profi.
Weiter meinte Boban: "Seit dem Beginn der Saison hat er nichts mehr mit dem Spieler zu tun, den wir kannten. Er scheint immer nur rumzustehen. Es wirkt so, als ob er es in dieser Saison nichtmal versucht."
Capello weiß: "Theo schmeißt sich immer auf den Boden"
Ex-Milan-Coach Fabio Capello wählte ebenfalls drastische Worte, um den Auftritt des Franzosen zu beschreiben. "Theo schmeißt sich immer auf den Boden. Es ist nicht das erste Mal, dass er geschauspielert hat. Aber dieses Mal hat er einen fairen und guten Schiedsrichter gefunden, der ihn bestraft hat", sagte die Trainer-Legende.
Milan-Legende Alessandro Costacurta stimmte seinen Vorrednern zu und polterte: "Es ist lange her, dass ich so viele Fehler in einem K.o.-Spiel gesehen habe. Sie können nicht akzeptiert oder erklärt werden, besonders die von Theo Hernández nicht. Das ist die schlechteste Saison seiner Karriere und heute die Spitze des Eisbergs. Wir können mit Sicherheit sagen, dass er die Verantwortung für das Ausscheiden trägt."