Der beste Ousmane Dembélé aller Zeiten

Paris Saint-Germain hat mit dem FC Liverpool einen der Top-Favoriten auf den Gewinn der Champions League rausgekegelt - dank des ehemaligen BVB-Profis Ousmane Dembélé, der den Abgang eines gewissen Kylian Mbappé beinahe völlig hat vergessen lassen. Aktuell sieht man nicht weniger als den besten Dembélé überhaupt.
Wenn Ousmane Dembélé zu einem Elfmeter antritt, kommt gleich die Frage auf: Schießt er jetzt mit links oder rechts?
Es ist so etwas wie sein Markenzeichen, sich im Strafraum zunächst so zu positionieren, als würde er mit links schießen. "Ich bin Linksfuß", hatte er in ganz jungen Jahren mal vor TV-Kameras gesagt. Vor dem Elferschuss vollzieht er dann aber doch stets einen großen Bogen, um seinen rechten Fuß zu nehmen. Warum? "Weil ich mit rechts härter schießen kann", so seine bizarre Erklärung von damals.
Sei es drum. Meistens klappt das Spielchen, nur einen von zwölf Elfern hat der PSG-Stürmer bislang in seiner Karriere verschossen. Erfolgreich zum Besten gegeben am Dienstagabend im Achtelfinal-Krimi der Champions League an der Anfield Road. Die zwei Botschaften lauten: Einen schwachen Fuß habe ich nicht. Ich strotze vor Selbstvertrauen.
Mbappé? PSG hat jetzt Dembélé
Ersteres zählt seit jeher zu seinen Stärken. Letzteres hat sich Ousmane Dembélé in der laufenden Saison nach und nach hart erarbeitet. Nach mäßigem Start hat der 27-Jährige inzwischen eine Wandlung vollzogen, die ihm nach seinem Abschied vom FC Barcelona vor anderthalb Jahren kaum noch zugetraut wurde. Mittlerweile hat er nämlich in Paris niemand geringeren als Kylian Mbappé so gut wie vergessen lassen.
Unter PSG-Trainer Luis Enrique zu Beginn noch - wie beim BVB und in Barcelona - als Rechtsaußen aufgestellt, ist Dembélé nach dem Jahreswechsel in die offensive Zentrale gerückt. Ein Kniff, der alles verändert hat.
Seit Januar hat der Angreifer sagenhafte 21 Tore erzielt und damit mehr als jeder andere Spieler in Europas Elitefußball.
Dembélé in Liverpool an jeder Offensivaktion beteiligt
Wenig überraschend war es Dembélé, der seine Mannschaft im Rückspiel in der Königsklasse beim FC Liverpool mit dem Tor zum 1:0 (12.) in die Verlängerung und letztlich ins Elfmeterschießen geführt hat. Dembélé war an beinahe jeder gefährlichen Offensivaktion der Pariser beteiligt, strahlte eine ungemeine Torgefahr aus.
Das Spiel unter Luis Enrique ist mittlerweile voll und ganz auf den schnellen und dribbelstarken 1,78-Meter-Mann zugeschnitten.
"Du solltest ihn fragen, was er an Weihnachten gegessen hat", hatte der Spanier nach Dembélés Dreierpack gegen Stade Brest Anfang Februar gescherzt, dann hinzugefügt: "Er ist ein Spieler, der momentan vor Selbstvertrauen strotzt. Als ich als Kind Playstation spielte, war er der Spieler, den du gewählt hast, wenn du etwas bewirken wolltest. Er war letzte Saison stark, aber 2025 ist er noch stärker. Wir sehen, wie seine Mitspieler nach ihm suchen und ihn finden."
Und er sagte über den Spieler, der sich einst beim BVB zum FC Barcelona gestreikt hatte: "Er verhält sich tadellos."
In seiner einzigen BVB-Saison war Ousmane Dembélé herausragend (zehn Tore, 21 Vorlagen), auch in Barcelona (40/41) hinterließ er durchaus Fußstapfen. Nun zeigt er zweifelsfrei aber seine bislang beste Version.
Das große Ziel ist klar: Dembélé will mit PSG den ersehnten Champions-League-Titel gewinnen. Seine Mannschaft zähle zu den Favoriten, stellte er selbstbewusst nach dem Viertelfinaleinzug klar. Er weiß aber auch: "Wenn du ins Viertelfinale kommst, gibt es nur noch Kampf."