Funkel schießt gegen Köln-Bosse und Neuzugänge

Als Tabellenzweiter geht der 1. FC Köln mit einer guten Ausgangsposition in den Aufstiegsendspurt in der 2. Bundesliga. Trainer-Urgestein Friedhelm Funkel ist jedoch skeptisch, dass den Geißböcken die direkte Rückkehr in das deutsche Fußball-Oberhaus gelingt. Mitverantwortlich dafür macht der Routinier Sportchef Christian Keller und die Winter-Neuzugänge.
"Christian Keller ist ein sehr intelligenter Mann. Ich glaube, dass seine Kompetenzen vor allem in anderen Bereichen liegen", sagte der ehemalige FC-Retter dem "Kölner Stadtanzeiger". Der 46-Jährige sei ein "guter Zahlenmensch und Verkäufer", aber "woher sollte er die Expertise und Erfahrung haben, um bei einem großen Klub wie dem FC auch sportlich die richtigen Entscheidungen zu treffen?"
Bemerkbar mache sich dies bei den Winter-Neuzugängen, die der 1. FC Köln nach abgelaufener Transfersperre im Januar tätigte. Imad Rondić, Joël Schmied und Jusuf Gazibegović, die den Effzeh insgesamt rund sechs Millionen Euro gekostet haben sollen, seien "keine Verstärkungen", so das harte Urteil von Funkel.
1. FC Köln: Funkel teilt gegen Klub-Bosse aus
"Die Verantwortlichen hatten über ein Jahr Zeit, sich auf die Transferperiode im Winter vorzubereiten. Die Zugänge müssen Soforthilfen sein, die aber natürlich auch mittelfristig der Mannschaft weiterhelfen sollen. Sind sie es nicht, hätte man auch nicht so viel Geld investieren müssen", kritisiert der 71-Jährige weiter.
Insbesondere die Last-Minute-Verpflichtung von Mittelstürmer Rondic versteht der Fußballlehrer nicht: "Seit Monaten war klar, dass der FC händeringend einen Mittelstürmer sucht. Und der kommt dann am letzten Tag des Transferfensters. Bislang sehe ich nicht, warum Rondic für die Mannschaft eine Verstärkung sein soll. Er hat einen Viereinhalb-Jahres-Vertrag – mein lieber Mann…"
"Es gibt heute im Fußball Leute, die denken, sie könnten alles und wüssten auch alles. Diese Leute sind mir in fünf Jahrzehnten im Profifußball aber nur ganz, ganz selten begegnet", legte Funkel anschließend noch eine eindeutige Spitze gegen die Führung des 1. FC Köln nach.