27.03.2025 13:30 Uhr

Fritz präzisiert Saisonziel und sucht Entschuldigungen

Werder-Sportchef Clemens Fritz hat über die Lage in Bremen gesprochen
Werder-Sportchef Clemens Fritz hat über die Lage in Bremen gesprochen

Zwei wichtige Spieler werden den SV Werder Bremen nach der Saison verlassen. Doch wie groß fällt der Umbruch noch aus? Wieso ging es mit den Grün-Weißen nach gutem Beginn zuletzt so bergab? Und was ist eigentlich das Saisonziel? Auf diese Fragen hat nun SVW-Sportchef Clemens Fritz reagiert.

Zu Jahresbeginn träumte Werder Bremen noch von Europa, mittlerweile sind die Grün-Weißen im tristen Bundesliga-Mittelmaß angekommen und zudem aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Doch woran lag es eigentlich, dass der SVW die bis dahin beste Saison seit 2011/12 nicht erfolgreich fortsetzen konnte? 

"Verletzungen, Krankheitswellen – wir hatten ständig Wechsel im Team. Teilweise waren Spieler mit Wehwehchen im Einsatz, wo man gemerkt hat: Der geht auf dem Zahnfleisch", begründete Sportchef Clemens Fritz nun gegenüber dem "kicker" die Schwierigkeiten. Zudem sei nach dem "perfekten Dezember" die Erwartungshaltung einfach sehr groß gewesen.

"Als es danach nicht mehr so weiterlief, war auch eine große Enttäuschung da. Du verschenkst kurz vor Schluss beim 3:3 gegen Heidenheim den Sieg, du gewinnst gegen Augsburg nicht, und dann schwindet dieses Selbstverständnis. Dazu kam das Pokal-Aus in Bielefeld. Daraus entspringen Probleme, die dann öffentlich diskutiert worden sind", erklärte Fritz und setzte hinzu: "Wenn du erfolgreich bist, guckt man auch mal über Themen hinweg, oder sie ploppen erst gar nicht auf – ist das nicht der Fall, ist jeder ein Stück weit unzufrieden."

Werder Bremen: Fritz hält sich bedeckt

Auf Kritik, dass der Klub möglicherweise etwas hätte anders machen können, reagierte Fritz abwehrend. "Viele der genannten Dinge sind zusammengekommen und sind nicht immer greifbar oder sofort zu ändern – das ist im Fußball einfach anders. Vieles hängt mit der Überzeugung zusammen, die an guten Ergebnissen hängt", wiegelte er ab.

So oder so: Im Sommer steht definitiv ein Umbruch an. Mit Milos Veljkovic und Anthony Jung werden - Stand jetzt - mindestens zwei etablierte Spieler den Verein verlassen. Weitere könnten folgen.

"Was noch alles passiert, müssen wir mal abwarten. Ich bin weit davon entfernt, öffentlich eine Anzahl der zu erwartenden Transfers zu nennen oder welche Positionen davon betroffen sein werden", vermied Fritz genauere Aussagen zur erwartbaren Größe des Umbruchs.

Deutlicher wurde der Sportchef da schon, als es um die Bewertung der aktuellen Saison geht.

War Werders Saison erfolgreich? Fritz gibt Richtung vor

"Wenn man uns [vorher] gesagt hätte, dass wir acht Spieltage vor Schluss 13 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz haben und im DFB-Pokal-Viertelfinale vertreten sind, hätten wir damit ganz gut leben können", so der frühere Bremer Profi.

Es sei aber auch "klar, dass dadurch, dass die Anspruchshaltung dazwischen gestiegen ist, man sich jetzt etwas schwerer damit tut".

Das Ziel sei nun, "mehr Punkte einzusammeln als letztes Jahr", gelingt das, würde Fritz von einer "sehr erfolgreichen Saison" sprechen.

Im letzten Jahr schloss Werder die Saison mit 42 Punkten auf Platz neun ab, aktuell steht der Weser-Klub mit 33 Punkten auf Rang zwölf bei noch acht ausbleibenden Spielen.