04.04.2025 07:54 Uhr

Nach Skandal-Grapscher: Hohn und Spott für Mourinho

José Mourinho (M.) packte seinem Gegenüber nach der Heimpleite im Pokal von hinten an die Nase
José Mourinho (M.) packte seinem Gegenüber nach der Heimpleite im Pokal von hinten an die Nase

Mit einem Nasen-Grapscher hat José Mourinho wieder einmal für einen Skandal gesorgt. Gegner Galatasaray macht sich prompt über den Fenerbahce-Coach lustig.

José Mourinho liegt weinend im Bett, träumt stammelnd von der Derby-Niederlage und wacht schließlich in einer Zwangsjacke auf: Nach dem Nasen-Grapscher des umstrittenen Fenerbahce-Trainers im Pokal-Derby hatte der Erzrivale Galatasaray nur noch Spott für den Portugiesen übrig.

Ein von Gala am Abend veröffentlichtes Video stellte Mourinho als verwirrte Comic-Figur dar, allein auf X wurde der Clip innerhalb weniger Stunden fünf Millionen Mal abgespielt.

Vorausgegangen war ein hitziges Viertelfinale mit einem unwürdigen Ende. Skandal-Sammler Mourinho griff Galatasarays Trainer Okan Buruk nach dem Schlusspfiff von hinten mit der rechten Hand an die Nase. Buruk wiederum setzte dem Schmierentheater die Krone auf, als er wie vom Blitz getroffen zu Boden ging und sich auf dem Rasen wälzte.

Zum bösen Buben wurde aber Mourinho. "Mou verpasst Galatasaray-Trainer eine Nasenoperation", unkte die spanische Zeitung "AS" und erinnerte an einen ähnlichen Vorfall im Jahr 2011. 

Damals hatte Mourinho als Coach von Real Madrid Barcas Co-Trainer Tito Vilanova einen Finger ins Auge gedrückt. Nach dem erneuten Zwischenfall drohe Mourinho in Istanbul nun die Entlassung, so das Blatt weiter.

Nächste Sperre ist Mourinho sicher

Der Portugiese selbst schwieg nach dem Vorfall, die obligatorische Pressekonferenz schwänzte er. Dafür sprach Buruk. "Als ich nach dem Spiel dem Schiedsrichter die Hand geben wollte, hat er mir von hinten mit der Hand in die Nase gekniffen. Da ist ein kleiner Kratzer. Das ist keine schöne, stilvolle Sache", sagte der Gala-Coach nach dem 2:1-Sieg.

Schon während des Spiels waren die Emotionen hochgekocht, die Ersatzspieler beider Teams gerieten mehrfach aneinander. In der Nachspielzeit sahen drei Profis und Feners Co-Trainer Salvatore Foti die Rote Karte, ehe Mourinho sogar handgreiflich wurde. Zumindest Gala-Stürmer Mauro Icardi nahm es mit Humor. "Jetzt spielen sie nicht nur Handball, jetzt boxen sie auch noch", schrieb er bei Instagram.

Für Mourinho war es nicht der erste Ausfall seit seiner Ankunft in der Türkei im Sommer. Erst im Februar war er gesperrt worden, nachdem Galatasaray im Anschluss an das 0:0 in der Liga Rassismus-Vorwürfe gegenüber dem Portugiesen erhoben hatte. Auch sportlich läuft es bislang eher mäßig: In der Tabelle liegt das Mourinho-Team bereits sechs Punkte hinter Spitzenreiter Gala.

Die nächste Sperre ist Mourinho sicher. Sollte der türkische Verband die Nasen-Attacke als "tätlichen Angriff" werten, muss er fünf bis zehn Spiele aussetzen, bei einem "unsportlichen Verhalten" käme er mit ein bis drei Spielen davon.

Immerhin: Gala-Trainer Buruk war auch um Mäßigung bemüht. "Das ist keine große Sache, ich will nicht übertreiben", sagte er. Sein Verein sah das offenbar anders - und postete das offensichtlich von langer Hand vorbereitete Video auf seinen offiziellen Kanälen.